Früher waren es ein paar Häufchen Abfall am Straßenrand, heute sind es täglich Haufen. Die Stadt Köln braucht eine zentrale Stelle für das Problem.
Schlechte Strukturen für das ProblemKöln braucht eine Null-Toleranz-Strategie im Kampf gegen wilden Müll
Köln vermüllt. Das wissen die Männer und Frauen der AWB, die jeden Tag an vorderster Front dafür kämpfen, die Stadt sauber zu halten, am besten. Ihnen ist dabei nicht der geringste Vorwurf zu machen. Für den Dauereinsatz gebührt ihnen Respekt und Dank. Doch Köln sauber zu halten, ist in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Hier und da habe es am Straßenrand früher mal ein illegal abgeladenes Häufchen Abfall gegeben, berichten die AWB-Leute, heute sind es jeden Tag Haufen.
Es ist absolut verachtenswert, seinen Sperrmüll bei Nacht und Nebel auf den Bordstein zu laden. Genauso mies ist es aber auch, ein benutztes Taschentuch achtlos fallen zu lassen oder eine Zigarettenkippe auf die Straße zu flitschen.
Kölner Strukturen sind ungeeignet, um Müllsünder zur Rechenschaft zu ziehen
Die Kölnerinnen und Kölner sind es, die Dreck verursachen, und sie sind es, die in der Hand haben, ob der Müll im Eimer oder auf dem Boden landet. Wer sich einfach nicht an die Regeln zivilisierten Zusammenlebens halten will, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Doch die Stadt hat dafür denkbar schlecht geeignete Strukturen: Die AWB räumen nur auf. Das Ordnungsamt wiederum darf nur jene bestrafen, die Kippen wegwerfen. Für alle anderen ist das Umweltamt zuständig.
Köln hat ein Müllproblem, und es ist völlig unverständlich, dass es keine zentrale Einheit der Stadtverwaltung gibt, bei der die Sanktionierung und sämtliche Maßnahmen gegen Müll gebündelt werden, die sich auch auf die Spur der Müllsünder begibt. In Hamburg gibt es Mülldetektive, die in betroffenen Stadtvierteln patrouillieren, aber auch wilden Müll nach Hinweisen auf die Verursacher durchsuchen, sie aufspüren und so empfindliche Strafen ermöglichen. Auch in Köln muss dieser Ansatz geprüft werden. Im Kampf gegen den Müll brauchen wir eine Null-Toleranz-Strategie.