Mindestens zehnmal feuerte ein Unbekannter mit einer Waffe auf die Fassade eines Einfamilienhauses.
Zehn Schüsse auf EinfamilienhausErmittler prüfen nach Schüssen in Höhenhaus Verbindungen zum Drogenmilieu

Mindestens zehnmal feuerte ein Unbekannter hier mit einer Waffe auf die Fassade eines Einfamilienhauses.
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Die Gegend wirkt wie ein etwas verschlafenes Vorstadtviertel: Viele Einfamilienhäuser säumen die Sigwinstraße, davor stehen neben Kleinwagen vor allem SUVs und Familienkombis. Nur wenige Autos passieren die Straße am Montagmorgen, ansonsten herrscht Stille.
In der Nacht auf Samstag war das anders: Mindestens zehnmal feuerte ein Unbekannter hier mit einer Waffe auf die Fassade eines Einfamilienhauses, direkt an der Kreuzung zum Thuleweg. Verletzt wurde niemand, zum Tatzeitpunkt seien die Bewohner nicht zu Hause gewesen, so ein Sprecher der Polizei. Ermittler sperrten den Tatort ab und setzten zur Spurensicherung auch einen Diensthund ein. Im Vorgarten fanden die Ermittler eine Handgranate, hinzugezogene Entschärfer sprengten sie. Und: Schon Freitagabend soll ein Mann in Jogginghose und grünem Pullover auf dem Thuleweg mehrfach mit einer Waffe ungezielt in die Luft geschossen haben.
Anwohnerin: Nicht der erste Einsatz am Haus auf der Sigwinstraße
Auch am Montagmorgen sind die Einschusslöcher noch deutlich zu sehen. Die Bewohner des Hauses scheinen auch am Montag nicht zu Hause zu sein, die Jalousien sind heruntergelassen.
Wer hinter den Schüssen steckt und welche Botschaft mit ihnen gesendet werden sollte, ist nach wie vor unklar. „Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Momentan laufen noch Vernehmungen, auch die umfangreichen Spuren vor Ort werden aufgenommen und geprüft“, sagte ein Polizeisprecher am Montagnachmittag. Unter anderem werden die zahlreichen Projektile, die am Tatort sichergestellt wurden, aktuell labortechnisch untersucht, so der Sprecher.
Auch, ob es ein Zusammenhang mit der Serie von Schüssen und Explosionen vor Wohnhäusern gibt, die Köln im Sommer erschütterte, ist noch unklar. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ prüfen die Ermittler jedenfalls Verbindungen zum Drogenmilieu.
In der Nachbarschaft sorgt die Tat für Verunsicherung und Spekulationen. „Wir waren schon am Schlafen, als die Schüsse mich und meinen Sohn aus dem Schlaf gerissen haben“, erzählt eine Anwohnerin. Kurz darauf will sie gehört haben, wie jemand die Sigwinstraße entlanggelaufen sein soll. „Zuerst habe ich mich noch nicht einmal getraut, die Polizei zu rufen, dann war auch schon überall Blaulicht.“ Die Familie, die in dem Haus wohnt, kenne sie nicht. „Eigentlich ist das hier eine friedliche Gegend“, sagt eine andere Anwohnerin. Allerdings: Samstagnacht sei nicht das erste Mal gewesen, dass die Polizei zum Haus auf der Sigwinstraße ausrücken musste.