Isabella Röder und Judith Leyendecker sind in der Bücherei für Spiele verantwortlich. Am 12. Januar boten sie ihren ersten Spieleabend an.
Generationsübergreifendes SpielenEhrenamtliche bieten Spieletreff in Holweider Bücherwurm an
„Spielen ist ein bindendes Glied, bei dem es egal ist, wer man ist, wie alt man ist, woher man kommt“, sagt Isabella Röder. Gemeinsam mit Judith Leyendecker veranstaltet sie seit diesem Jahr Spieleabende im Bücherwurm in Holweide. Die Begeisterung fürs Spielen verbindet die beiden. Ehrenamtlich kümmern sie sich seit Herbst 2024 mit weiteren Personen hauptsächlich um die Spiele der Bücherei an der Versöhnungskirche.
„Ich habe immer gerne gespielt, mich faszinieren die Menschen, die sich Spiele ausdenken, und zwar so, dass sie aufgehen“, sagt Röder, „und ich liebe einfach Spieleabende. Man kann neue Spiele und Spielmechanismen kennenlernen, Snacks essen und mit Freunden gesellig sein“. Schnell sei ihr und Leyendecker deshalb die Idee für einen Spieleabend im Bücherwurm gekommen. Also veranstalteten sie am Sonntag, 12. Januar, den ersten „Spieletreff“. Ein voller Erfolg können sie nun resümieren. „Es war wirklich richtig cool, angenehm und gesellig“, so Röder.
Köln-Holweide: Bücherwurm veranstaltet Spieleabend
Sie hatten vorher nicht gewusst, wer alles kommen würde, aber ihnen war klar: Spiele sind für jeden da und so soll auch jede und jeder an dem Spieleabend teilnehmen können. „Wir haben trotzdem ein bisschen damit gerechnet, dass hauptsächlich Leute in unserem Alter kommen“, erzählt Röder, „aber wir waren circa 20 Leute von Mitte 20 bis 60 plus“.
An vier Tischen kamen die verschiedenen Menschen zusammen und spielten unterschiedliche Spiele. Röder und Leyendecker hatten zuvor drei Spiele angekündigt, Spiele die sie gut kannten und somit auch erklären konnten. Aber auch Teilnehmende hatten Spiele mitgebracht. „Wichtig ist uns einfach, dass die Spiele von jemanden erklärt werden können und nicht erstmal eine halbe Stunde eine Anleitung gelesen werden muss bevor man endlich mit dem Spielen anfangen kann“, sagt Röder.
Und so wurden am Sonntagabend kürzere Kartenspiele, Azul, Cascadia und Zug um Zug gespielt und das generationsübergreifend. Schlussendlich war es ein Spieleabend, wie man ihn in Familien und Freundeskreisen selbst veranstalten kann, bloß mit zunächst fremden Menschen.
„Spielen ist ein bindendes Glied, bei dem es egal ist, wer man ist“
„Es war zum Beispiel eine Witwe da, die immer gerne gespielt hat, aber jetzt niemanden mehr dafür hat“, erzählt Röder mit funkelnden Augen, „sie war total glücklich über das Angebot und genau dafür hat es sich ja schon gelohnt, den Spieletreff ins Leben zu rufen“. Der Spieletreff solle Menschen aus Holweide und den Nachbar-Veedeln zusammenbringen und damit auch die Hürde, neue Spiele auszuprobieren, schmälern.
„Eine Spielanleitung zu lesen, ist einfach nervig und zeitaufwändig“, sagt Röder, „und dazu sind Spiele teuer. Es kann sich nicht jeder, jedes Jahr das Spiel des Jahres kaufen“. Der Spieletreff könne da ein niedrigschwelliges Angebot sein. Im Frühjahr 2025 sind noch drei weitere Spieleabende geplant. An den Sonntagen, 26. Januar, 23. Februar und 30. März werden Röder und Leyendecker dann wieder von 18 bis circa 21 Uhr mit Teilnehmenden Spiele spielen.
Bücherwurm in Holweide möchte mit Spielen Menschen zusammenbringen
„Wir wollen weiterhin Spiele aus unserem Portfolio anbieten, aber es können auch immer Spiele mitgebracht werden“, sagt Röder. Alle ab 16 seien eingeladen, die Veranstalterinnen bitten aber um eine Anmeldung an spieletreff@buecherwurm-holweide.de, damit es nicht zu voll in der kleinen Bücherei wird.
Wie es danach weitergeht, stehe noch nicht fest. Die vier Termine seien erstmal eine Art Pilotprojekt, an dem geschaut wird, ob und inwiefern die Idee ankommt. Röder und Leyendecker könnten sich durchaus vorstellen regelmäßig den Spieletreff zu veranstalten, vor allem in den kälteren Jahreszeiten, wenn ein gemütlicher Spieleabend genau das richtige ist.
Auch die Sonntage, wenn der Bücherwurm geöffnet ist, und Familiencafés wollen die beiden künftig nutzen, um gemeinsames Spielen anzubieten.„Ich denke, wir können mit Spielen eine neue Zielgruppe erreichen, vor allem, wenn wir unser Portfolio ausweiten“, sagt Röder, „und es ist einfach eine schöne Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, um Spaß zu haben“.