Die Bodycam des verletzten Polizisten hat die Schläge und Tritte der beiden Angreifer aufgenommen.
PKW-Kontrolle in HolweideStreifenbeamter schwer verletzt – Polizei Köln sucht mit Fotos nach Verdächtigem
Nach dem brutalen Angriff auf eine Streifenpolizistin und einen Streifenpolizisten in Holweide am 9. August fahndet die Polizei nach dem mutmaßlichen Haupttäter, einem 19 Jahre alten, polizei- und gerichtsbekannten Mann. Auf dem Video der Bodycam des verletzten Beamten soll zu sehen sein, dass der Gesuchte noch deutlich aggressiver vorgegangen sein soll als sein Begleiter (17), den die Polizei vor Ort festnehmen konnte.
Köln: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Einen Tag nach dem Vorfall vermutete die Kripo den 19-Jährigen in einer Flüchtlingsunterkunft nahe des Tatorts am Schlagbaumsweg, traf ihn dort aber nicht an. Auch an seinem Wohnsitz in Köln ist er seitdem nicht mehr aufgetaucht. Den beiden Beschuldigten wird gefährliche Körperverletzung, tätlicher Angriff auf Polizeibeamte und Widerstand vorgeworfen.
Der 17-Jährige wurde nach seiner Vernehmung wieder entlassen. Außerdem ermittelt die Polizei gegen seinen 15-jährigen Bruder, der den Angriff mit seinem Handy gefilmt haben soll, sowie gegen eine junge Frau, die sich in die Schlägerei eingemischt haben soll.
Dem Streifenteam war gegen 15 Uhr ein BMW aufgefallen, der zur Fahndung ausgeschrieben war – möglicherweise weil die Tüv-Kosten oder die KfZ-Steuer nicht bezahlt waren. Die Beamten stiegen aus, um die Kennzeichen zu entsiegeln, das Fahrzeug also stillzulegen, als der 17- und der 19-Jährige hinzukamen. Weil diese sich sofort wieder entfernen wollten, wurden die Polizisten misstrauisch und hielten sie auf. Die Verdächtigen hätten sich unkooperativ verhalten und konnten sich nicht ausweisen, berichtete Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
Als die Beamten die Verdächtigen nach Hause begleiten wollten, um dort ihre Ausweise einzusehen, hätten die beiden auf die Polizisten eingeschlagen und -getreten. Der Beamte erlitt Brüche im Gesicht, seine Kollegin klagte über Atemnot. Beide sind vorläufig dienstunfähig.