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Vandalismus in Köln-MülheimDenkmal am Wiener Platz schwer beschädigt

Lesezeit 3 Minuten
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Georg Brandt kümmert sich nicht nur um den beschädigten Schifffahrtsbrunnen, sondern auch um andere Probleme auf dem Wiener Platz.

Mülheim – Versuchter Diebstahl oder einfach nur Vandalismus? Das fragt sich Georg Brandt, der Ende Oktober die Beschädigungen am Schifffahrtsbrunnen auf dem Wiener Platz als einer der Ersten entdeckte und zur Anzeige brachte. In der Nacht zuvor wurde einer der zwei bronzenen Reiter, die eine Frauenfigur umrahmen, vom Sockel gestürzt.

Vor sieben Jahren Opfer von Metalldieben

„Das ist nicht das erste Mal, dass jemand die Figuren beschädigte“, berichtet das Mitglied der Bürgervereinigung Mülheim, der im Verein die Nachfolge des kürzlich verstorbenen Hans Stoll als Kümmerer für den Wiener Platz antrat. Vor sieben Jahren seien die bronzenen Schalen gestohlen worden, die von den Reitern in die Höhe gehalten werden. Die Stuck- und Restaurierungswerkstatt Friedrich Antoni aus Bornheim habe damals Ersatz aus weniger wertvollem Material geschaffen. Die Paten des Brunnens, die Karnevalisten vom Stammtisch „Nie gehässigKöln-Mülheim 1928“, hatten das mit einer Spende der Bürgervereinigung möglich gemacht.

In Kontakt mit der Polizei

Brandt steht in ständigem Kontakt mit der ermittelnden Polizei: „Leider hat die noch keine Erkenntnisse.“ Man habe ihm zwar mitgeteilt, die Aufnahmen der Überwachungskameras auf dem Wiener Platz zu analysieren, doch: „Wenn ich deren Ausrichtung ansehe, komme ich zu dem Schluss, der Brunnen wird durch Bauten verdeckt.“ Auch vermutet er, dass es eher danach aussieht, als ob Metalldiebe erfolglos versucht haben, de Reiter zu stehlen. „Doch mit mindestens 600 Kilo scheint er schlicht zu schwer gewesen zu sein.“

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Brunnen wurde 1927 ins Depot eingelagert

Der „Schifffahrtsbrunnen“ ist das Überbleibsel eines ursprünglich um 1912 von Hans Wildermann geschaffenen Brunnenpaares – des Handels- und des Schifffahrtsbrunnens. Beide waren aus Stein und Bronze gefertigt. Die Werke wurden auf Betreiben des Mülheimer Verschönerungsvereins und der in Mülheim ansässigen Kabelwerke Felten & Guilleaume am Clevischen Ring aufgestellt, der damals als Mülheimer Flaniermeile fungierte. Der mit dem Gott Merkur als dem Sinnbild für wirtschaftlichen Erfolg ausgestattete Handelsbrunnen stand am Nordende, die einen Anker haltende Frauengestalt des am Südende des Clevischen Ringes aufgestellten Schifffahrtsbrunnens verwies auf die für den Staat wichtige Schifffahrt. 1927 wurde er demontiert und in ein Depot verbracht, weil der Brunnen dem Bau der festen Mülheimer Brücke weichen musste. Der Handelsbrunnen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Reste des Schifffahrtsbrunnens dagegen entdeckte 1978 der damalige Vorsitzende der Mülheimer Bürgervereinigung, Bernhard Kempkes, in einem Kölner Depot. Er ließ ihn zurück nach Mülheim bringen, wo er 1982 am heutigen Platz aufgestellt wurde. (aef)

Georg Brandt wandte sich bereits erneut an die Bornheimer Werkstatt und diese sagte wieder ihre Hilfe zu. Nun überlegt sie weitere Schritte: „Eins ist klar: Die Figurengruppe braucht einen neuen Standort mit besserer sozialer Kontrolle.“

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Brandt könnte sich gut vorstellen, dass sie künftig am Fuß des Stufenbrunnens mitten auf dem Wiener Platz stehen würde. Als zweiter passender Ort käme die Wiese zwischen den Richtungsfahrbahnen auf der Rampe zur Mülheimer Brücke in Frage. Darüber wolle er auch mit der Stadtverwaltung und den politisch Verantwortlichen reden. Darüber hinaus will der Kümmerer herausfinden, ob es für die Wiederherstellung und Umsetzung der Figurengruppe Fördermittel der Stadt oder der Denkmalschutzbehörde des Landschaftsverbands geben kann. „Bis das geklärt ist, muss aber noch eine Möglichkeit gefunden werden, sie erst einmal einzulagern, um weitere Beschädigungen zu verhindern.“