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Besser einkaufen in Köln-MülheimErster Unverpacktladen startet im Rechtsrheinischen

Lesezeit 3 Minuten
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Maik Rösner verkauft alles zum "Selber-Abfüllen" in seinem Geschäft an der Wallstraße. 

  1. In Köln-Mülheim hat der erste Unverpackt-Laden im Rechtsrheinischen eröffnet.
  2. Hier funktioniert das Einkaufen ganz ohne Plastikmüll.
  3. Doch dient das als Alternative zum Supermarkt? Und wie teuer ist der Einkauf? Ein Ladenbesuch.

Mülheim – Hell, einladend und übersichtlich gestaltet sind die rund 55 Quadratmeter Verkaufsfläche in dem Geschäft von Maik Rösner an der Wallstraße in Mülheim. Große Gläser sind nebeneinander an den Wänden angeordnet, aus denen am unteren Ende mit einer Art Zapfhahn Waren wie Nudeln, Müsli oder Mehl entnommen werden können. Eine Kiste voller leerer Glasbehälter befindet sich in der Mitte des Raumes. Sie dient nicht etwa als Sammelstelle für Altglas, sondern stellt vielmehr den zentralen Aspekt für den Einkauf bei „U wie Unverpackt“ dar.

Keine Plastikverpackungen

Inhaber Rösner hat im Oktober den ersten Laden im rechtsrheinischen Köln eröffnet, bei dem Kunststoffverpackungen aller Art tabu sind – mit einer Waage ermittelt der 34-jährige Geschäftsinhaber stattdessen den Preis für die Waren, die sich die Kunden aus den großen und kleinen Spendern zuvor in die im Laden angebotenen oder in selbst mitgebrachte Glasbehälter abgefüllt haben.

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Statt Plastikflasche: Auch Shampoo-Kugeln gehören zum Sortiment des 34-jährigen Ladeninhabers. 

„Ich bin selbst bereits lange Kunde in Unverpacktläden gewesen“, sagt Rösner, der in Mülheim wohnt. Ihm geht es darum, etwas Sinnvolles zu tun und Umweltprobleme, die durch vermeidbaren Müll entstehen, bewusst zu machen, sagt Rösner. Erzeugern, Händlern und Verbrauchern werden Ressourcenschonende Wege des Konsumierens und Wirtschaftens aufgezeigt.

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Einzelhandelskaufmann mit BWL-Studium

Die Idee, einen eigenen Unverpacktladen zu eröffnen sei einerseits aufgrund der Überzeugung entstanden, ein sinnvolles und notwendiges Konzept aus- und vorzuleben, zum anderen, „weil man sich für einen Einkauf in dieser Form in Köln bislang immer auf die linke Rheinseite begeben musste“, sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann, der auch ein BWL-Studium absolviert hat.

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Auch Balsamico und andere Küchen-Zutaten gibt es in der Wallstraße bei U wie Unverpackt zu zapfen.

Vor zwei Jahren habe er sich mit seiner Partnerin für das Projekt entschlossen und seinen Job im Marketing aufgegeben. „U wie Unverpackt“ ist nun der siebte Laden dieser Art in Köln, laut Rösner ist die Tendenz steigend. In den ersten Wochen nach der Eröffnung am 5. Oktober werde das Angebot in Mülheim gut nachgefragt. „Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv, es gibt viel Interesse und Lob“, sagt Rösner.

Von Gebäck bis Klopapier

Zum Sortiment gehören hier neben Waschmittel, Öl und Kaffee auch Shampoo-Kugeln, Süßwaren, Gebäck sowie Toilettenpapier, Reis oder Honig. Neben den „alten Hasen“, wie Rösner es beschreibt, kommen auch viele Menschen in das Geschäft, „die Fragen stellen und sich Tipps zum richtigen Vorgehen wünschen“, so der 34-Jährige. „Ich rate dazu, den eigenen Haushalt nicht über Nacht auf den Kopf zu stellen und zu entsorgen, was an Verpackung zu Hause vorhanden ist, sondern empfehle eine langsam Annäherung.“

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U wie Unverpackt ist der neue Laden ohne Plastik in Köln-Mülheim. 

Die Anschaffungskosten für Behälter wie Edelstahlboxen oder Metallflaschen seien zunächst natürlich da, das gezielte Einkaufen in Wunschmengen führe aber nach kurzer Zeit dazu, durchaus Geld einsparen zu können. „Mit den Produktpreisen eines Discounters können wir natürlich nicht konkurrieren“, räumt Rösner ein, „aber wir sprechen auch eine Zielgruppe an, die bewusst, fair und in Bio-Qualität einkaufen möchte.“

Kundenwünsche fließen ins Sortiment ein

Seine Waren bestellt der Inhaber von „U wie Unverpackt“ in großen Stoff- und Papiergebinden, in denen zehn bis 25 Kilogramm enthalten sind. Bei einigen Waren, etwa Cashewnüssen, die aus Schutzgründen luftdicht verpackt sein müssen, sei Kunststoff bislang leider nicht zu vermeiden. „Aber auch die Hersteller und Lieferanten arbeiten an Lösungen, die vor allem in Städten schnell wachsende Branche wird inzwischen durchaus ernst genommen“, erläutert Maik Rösner.

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Sein Sortiment will der Chef nun Schritt für Schritt ausbauen, auch in Absprache und in Reaktion auf Wünsche seiner Kundschaft. „Diese Nähe ist ein weiterer Vorteil des Unverpackt-Konzepts“, ist der 34-Jährige überzeugt. Er blickt optimistisch in die Zukunft und sieht auch in der Corona-Pandemie keine existenzielle Gefahr für sein neues Geschäft. Denn regelmäßiges Reinigen der Behälter und Desinfizieren der Räume sei bei einem Unverpackt-Einkauf ohnehin eine wichtige Voraussetzung.