Eng, kaputt und zugeparktUmbau der Berliner Straße lässt bis 2025 auf sich warten
- Dass die Sanierung der Berliner Straße dringend nötig ist, ist unumstritten. Dennoch schob die Stadt den Umbau immer wieder auf die lange Bank.
- Bürger und Bezirkspolitiker sind empört. Denn bereits 2010 stand das Geld für das Vorhaben bereit.
- Doch nun heißt es: Vor 2025 ist mit der Umsetzung des Projekts nicht zu rechnen.
Dünnwald – Mülheims Bezirksvertreter reagierten sehr ungehalten, als die Stadtverwaltung ihnen mitteilte, die Berliner Straße in Dünnwald werde nicht vor 2025 saniert. Seit mehr als zehn Jahren fordern sie, dass die Hauptverkehrsachse durch den Stadtteil umgebaut wird. Doch immer wieder schob die Stadt eine geplante Umsetzung hinaus. Die Sanierung des Abschnitts zwischen der Leuchterstraße und dem Ende der Wohnbebauung in Höhe des Schützenplatzes war schon längst beschlossen.
Die Notwendigkeit dafür war nach Ansicht von Verantwortlichen der Stadt, aber auch in der Dünnwalder Bürgerschaft unumstritten. Denn: Der Straßenbelag weist bereits seit Langem beträchtliche Schäden auf. Zudem ist an vielen Stellen kaum genug Platz für Fußgänger und Radfahrer. Auch parken immer wieder Autos die Gehwege zu. Abgestellte Fahrzeuge verengen die Straße in manchen Abschnitten dermaßen, dass zu wenig Platz für den Begegnungsverkehr bleibt.
Bisher scheiterten zwei Anläufe, das Vorhaben umzusetzen. Um das Jahr 2010 stand das Geld dafür bereit. Doch im letzten Moment beschloss die Stadtverwaltung, es nicht in Dünnwald auszugeben, sondern in die Sanierung der Boltensternstraße mit Flüsterasphalt umzuleiten. Die Empörung im Stadtteil war groß.
Erneuerung befindet sich in der Entwurfsphase
Beim zweiten Versuch setzten sich vor etwa fünf Jahren Fachleute des Amts für Straßen und Verkehrsentwicklung sowie Vertreter der Dünnwalder Bürgerschaft an einen Tisch, um ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. Doch auch auf die Verwirklichung dieser Pläne warten die Dünnwalder bisher vergebens. Das veranlasste im Juni die Fraktionen von SPD und Grünen nachzufragen, wie denn der aktuelle Sachstand sei. Außerdem wollten sie wissen, warum es zu diesen Verzögerungen gekommen ist.
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Die Erneuerung der Berliner Straße befinde sich in der Entwurfsphase, teilte die Stadtverwaltung mit: „Eine Durchführung des Umbaus ist nicht vor dem Jahr 2025 zu erwarten.“ Die vom Verkehrsausschuss beauftragte Umgestaltung der Straße werde aufgrund der Bearbeitung von höher priorisierten Maßnahmen und der damit verbundenen hohen Auslastung der Verwaltung derzeit nicht weiter ausgearbeitet. „Es bestehen heute keine Möglichkeiten einer Beschleunigung der Maßnahme durch die politischen Gremien“, stellte die Stadt klar.
Unbefriedigende Antwort der Verwaltung
Berit Kranz (SPD) fand die Antwort der Verwaltung mehr als unbefriedigend. Die Antwort sei sehr vage. Auch könne sie nicht verstehen, nach welchen Kriterien die Prioritäten festgelegt würden: „Wo steht denn nun die Berliner Straße auf der Prioritätenliste?“ Immerhin handle es sich um das Herzstück von Dünnwald. Den Zeitpunkt einer Umgestaltung unbestimmt zu lassen sei den dortigen Anwohnern nicht vermittelbar.
Ebenso bestand auch Winfried Seldschopf (Grüne) auf eine Vorstellung der Prioritätenliste und forderte, Möglichkeiten für eine Einflussnahme darauf zu schaffen: „Unsere Fraktion ist der Meinung, dass die Berliner Straße nicht so weit hinten stehen darf.“
Das aus Dünnwald stammende Ratsmitglied Heinz Klein (CDU) stellte fest, dass die rechtsrheinischen Stadtteile durch die Verwaltung in den Planungen benachteiligt würden: „Insbesondere die Thematik der Berliner Straße ist schon 40 Jahre alt.“ Er ermunterte die Bezirksvertretung, sich weiter für die Interessen des rechtsrheinischen Köln einzusetzen.