Frauen bei den SchützenMachtwechsel in Kölner Bruderschaften

Vorsitzender Jens Friedrich begrüßte Renate Embgen (l.) und Dagmar Heimstadt als neue Mitgleder.
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Dünnwald/Mülheim – Außergewöhnliche Entwicklungen gibt es zur Zeit bei zwei Schützenvereinen. In Mülheim kommen derzeit Frauen zum Zuge und in Dünnwald regiert momentan die Jugend.
Eine der historischen Bruderschaften, die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Mülheim am Rhein, ist fortan kein reiner Männerclub mehr. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurde beschlossen, auch Frauen aufzunehmen. Diese dürfen nun Uniformen tragen und an den Schießwettbewerben teilnehmen. „Vielleicht erringt eine Frau schon bald die Königswürde“, betont Vorsitzender Jens Friedrich.
Drei Damen traten Bruderschaft bei
Bisher haben drei Damen die neue Möglichkeit wahrgenommen: Renate Embgen, Dagmar Heimstadt und Iris Haeming traten der Bruderschaft bei.

Die Jugendabteilung spielt im kommenden Dünnwalder Schützenjahr eine zentrale Rolle (r.).
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„Mein Mann ist ebenfalls Mitglied und wir waren bereits Königspaar“, begründete Embgen ihren Entschluss, aktive Schützin zu werden. Heimstadt dagegen ist Quereinsteigerin: „Ich wohne nahe am Schützenheim und kam immer gern zu den Veranstaltungen.“ Ihr gefalle der Zusammenhalt der Schützen. Heimstadt: „Außerdem habe ich aufgehört zu rauchen und das dadurch gesparte Geld ist in den Mitgliedsbeiträgen gut angelegt.“
Ein Jahr ohne König
Erstmalig in der Geschichte der St. Sebastianus Schützen Dünnwald gibt es ein Königsjahr ohne König, sondern nur mit Jungmajestäten. „Der Titel bleibt in diesem Jahr vakant, da sich niemand in der Lage sah, dieses höchste Amt der Bruderschaft zu übernehmen“, erläuterte Pressesprecherin Renate Buchmann. Hohe zeitliche Belastungen der Mitglieder – unter anderem durch ihre berufliche Tätigkeit – aber auch Erkrankungen seien Gründe dafür. Der Verein mache sich aber keine Sorgen um die Zukunft, unter anderem weil es eine funktionierende Jugendabteilung gebe.
Buchmann: „Bis wir 2020 wieder einen König küren, stehen unsere Jugendlichen im Mittelpunkt.“ Diese bekämen die größtmögliche Unterstützung der Bruderschaft.