Mitglieder der Gruppe „3R“ zeigen vom 09. bis 23. Februar realistische Malereien und Skulpturen im KunstWerk in Köln-Mülheim.
Ausstellung in Köln-MülheimNeues Kunst-Kollektiv „3R“ widmet sich dem Realismus
![Dirk Schmitt, Sebastian Walter Lilienfein, Fabian Hochscheid, Friederike Vahlbruch, Bernhard Kucken, Axel Weishaupt und Klaus Tenner (v. l.) stellen mit weiteren Mitgliedern des neuen Künstlerkollektivs „3R“ rund 40 Werke in der Halle des KunstWerk Köln aus.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/06/c1a074b6-9233-4454-a6fa-a85eecd941fb.jpeg?q=75&q=70&rect=0,52,4000,2250&w=2000&h=1342&fm=jpeg&s=3f4fea293cc10e5e1868bcfb83809b01)
Dirk Schmitt, Sebastian Walter Lilienfein, Fabian Hochscheid, Friederike Vahlbruch, Bernhard Kucken, Axel Weishaupt und Klaus Tenner (v. l.) stellen mit weiteren Mitgliedern des neuen Künstlerkollektivs „3R“ rund 40 Werke in der Halle des KunstWerk Köln aus.
Copyright: Thomas Dahl
„Ich habe mich in meiner Jugend bereits durch alle möglichen ‚Ismen‘ gearbeitet, also Naturalismus, Expressionismus, Impressionismus, Surrealismus oder Klassizismus. Doch es gab für mich nur eine Konstante, den Realismus“, sagt Dirk Schmitt. Der studierte Maler hat seinen Fokus auf den Ausdruck wirklichkeitsnaher Themen gerichtet.
Zusammen mit weiteren Anhängern dieser Kunstrichtung aus dem Rhein- und Ruhrgebiet gründete Schmitt das Kollektiv „3R – Realismus Rhein Ruhr“, um für die besondere Stilistik eine Plattform und somit verstärkte Beachtung zu schaffen. In kürzester Zeit wuchs die Gruppe von vier auf 13 Personen an, die nun ihre Premierenausstellung unter dem neuen Banner präsentieren. Vom 09. bis 23. Februar zeigen die Mitglieder in der Halle des KunstWerk Köln rund 40 Malereien sowie Bildhauereien.
![Fabian Hochscheid hält auch dem Stofftier die Endlichkeit in Form eines Totenschädels entgegen.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/06/6fd28f7f-3842-49a5-8a51-50659dc2cf1f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,214,4000,2250&w=2000&h=1338&fm=jpeg&s=35e194ce8a39567dd10e39894e730bc5)
Fabian Hochscheid hält auch dem Stofftier die Endlichkeit in Form eines Totenschädels entgegen.
Copyright: Thomas Dahl
Zeitgenössische Themen abbilden
Die vielfältige Werkschau setzt dabei auf gegenständliche wie figürliche Motive. Neben urbanen Ansichten, etwa brachliegende oder genutzte Industrie-Areale, stehen der Mensch, die Natur und die Technik im Blickwinkel der Künstler.
Auch verspielte Formen des Realismus sind zu sehen, beispielsweise die Stofftier-Variationen von Fabian Hochscheid in Acrylfarben. Sein hochkonzentriert-wirkender, schütterer Teddy-Bär im möglichen Vier-Augen-Endzeitgespräch mit einem grinsenden, goldfarbenen Totenschädel greift dabei durchaus auf Symbolismen des Surrealen zurück.
„Ich möchte das Innere der Sachen erfassen“ und nicht einfach etwas Gefälliges abbilden. Die realistische Darstellung ist für mich immer Mittel zum Zweck“, so der Kölner. Dirk Schmitts großformatige Öl-Malereien auf Leinwand bilden dagegen den Menschen in allen Nuancen ab. Mal als Duplikat knieend vor dem eigenen zusammengebrochen Körper in der Ödnis („Selbstbeweinung“), mal in Form einer sportlichen jungen Frau mit Beinprothese am Strand („Posing“).
„Ich glaube, dass sich die Leute in der Umwelt dieser Bilder wiedererkennen können. Man kann sich darin verorten. Letztendlich will ich in meinen Werken zeitgenössische Themen abbilden“, verweist der Maler unter anderem auf Bezüge aus den Bereichen des technischen Fortschritts.
Kritisch mit dem Verhältnis Konsumgesellschaft und Natur setzt sich Künstlerin Marianne Lemmen auseinander: Ihre effiziente Gegenüberstellung nahrhafter Mais-Kolben und strahlender Glühbirnen mag auf den ersten Blick erhellend anmuten, erinnert jedoch auch an die negativen Auswirkungen flächendeckender Monokulturen zur Mästung von Zucht-Tieren und den verschwenderischen Umgang mit Energieressourcen. Visuelle Impressionen zur Ausstellung bietet die Instagram-Seite realismusrheinruhr.
„3R“, 09. bis 23. Februar, KunstWerk Köln, Deutz-Mülheimer Straße 115, 51063 Köln, Vernissage: Sonntag, 09. Februar, 11 Uhr, Öffnungszeiten: Donnerstag/Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag/Sonntag 15 bis 18 Uhr, Eintritt frei, www.kunstwerk-koeln.de