Neues Restaurant in MülheimDas „Coq au Vin“ orientiert sich an preiswerten, französischen Bistros

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Regenschirme hängen in einem Restaurant über den Tischen.

Das „Coq au Vin“ ist bunt und auffällig gestaltet.

Das neue Restaurant im I/D Cologne will abheben und „die französische Küche in Deutschland entstauben“.

Bunte Regenschirme baumeln von der Decke, hinter der Theke fließt ein Wasserfall und labyrinthartig aufgebaute brusthohe Wände mit künstlichem Flieder bilden versteckte Separees: Das Ziel, in der Masse der Kölner Gastronomien aufzufallen, hat das frische eröffnete „Coq au Vin“ erfüllt. „Wenn man sich nicht abhebt, wird’s schwer“, sagt Dominik Uhink. „Es gehört heute viel mehr dazu, als nur gutes Essen auf den Tisch zu bringen.“

Neues Restaurant soll „die französische Küche in Deutschland entstauben“

Auch kulinarisch hat Uhink sich mit seinem vierköpfigen Team, darunter der zweite Geschäftsführer Fabian Lamprecht, für das neue Restaurant im Mülheimer I/D Cologne etwas Besonderes ausgedacht: Das „Coq au Vin“ solle „die französische Küche in Deutschland entstauben“, sagt Uhink. Auf der Speisekarte stehen etwa verschiedene Varianten von Flammkuchen, Galettes, Quiches, Salaten oder auch süße Crêpes – auch für Vegetarier und Veganer ist etwas dabei. Bezahlt werden kann nur bargeldlos.

Ein Mann steht zwischen niedrigen Wänden mit Flieder.

Dominik Uhink ist einer von zwei Geschäftsführern des „Coq au Vin“.

„In Deutschland ist die französische Küche leider in eine Richtung abgedriftet, bei der es vorwiegend kleine Portionen zu hohen Preisen gibt“, meint Uhink. In Frankreich sehe das ganz anders aus. Das „Coq au Vin“, der Name ist angelehnt an das traditionelle französische Gericht mit in Rotweinsauce geschmorrtem Huhn, orientiere sich eher an den einfachen, französischen Bistros. „Wir wollen ein Stück Frankreich nach Köln bringen.“

Kölner Gastronom: „Mülheim wird Place to be“

Schon seit rund zwei bis drei Jahren arbeite das Team an dem Konzept, auch eine Rundreise durch Frankreich war Teil der Vorbereitungen. Dabei sei auch die Idee für die von der Decke hängenden Regenschirme entstanden, etwas ähnliches hätten sie in einer Straße dort entdeckt.

Eine Galette Roussillon (herzhafter Crêpe) mit Kürbispüree, verschiedenem Käse, Rucola und Salbei-Sauce in einer Servierpfanne angerichtet.

Eine Galette Roussillon (herzhafter Crêpe) mit Kürbispüree, verschiedenem Käse, Rucola und Salbei-Sauce kostet 12,90 Euro.

Mit rund 230 Plätzen bietet die Gastronomie viel Platz. Uhink hofft, dass das auffällige Interieur und das Konzept, französische Küche in „casual“ anzubieten, die Kölnerinnen und Kölner ins Rechtsrheinische lockt. Außerdem setzt er Hoffnung in den Wandel des Veedels, den sie nun von Beginn an mitprägen wollten. „Ich bin mir sicher, dass das hier in fünf Jahren der absolute Place to be wird“, sagt Uhink und vergleicht Mülheim dabei mit dem Berliner Stadtteil Neukölln. Das Veedel habe sehr viel Potenzial.

Das Team hinter dem „Coq au Vin“ ist erfahren in der Gastronomie: Als Franchisenehmer des Hamburger Vapiano-Konzepts wisse es schon genau, wie ein Restaurant zu führen ist, erzählt Uhink. Über das Vapiano hätten sich die Gastronomen auch kennengelernt und schon viele Jahre zusammengearbeitet. Ein eigenes Restaurant von null auf aufzubauen – das hätten die Kölner nun aber zum ersten Mal gemacht.

„Der Wunsch nach einem eigenen Gastronomie-Konzept schwingt schon seit Jahren mit“, sagt Uhink. Bei einem Franchise sind die Gestaltungsmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt: „Wir wollten selbst kreativ werden und sehen, was wir können.“ Im „Coq au Vin“ habe das Team jedes Detail selbst konzipiert und sich auch handwerklich selbst betätigt. Die Idee für den auffälligen Handwasch-Brunnen in der Unisex-Toilette ist dabei nur ein Beispiel dafür, wie sich das Team kreativ ausgelebt hat.

Die Eröffnung des Restaurants in Mülheim soll nur der erste Schritt sein, das Team wolle das „Coq au Vin“ auch in die Region, vielleicht auch international verbreiten: „Langfristig gesehen ist das unser Ziel. Aber wir werden jetzt nicht morgen direkt das nächste Restaurant eröffnen. Erstmal muss das hier natürlich gut laufen.“