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Inspiriert von ChargesheimerKölner Hobbyfotografen zeigen Mülheim an frühen Morgenstunden

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Ein schwarz-weißes Bild der Fotoausstellung „Mülheim 5 Uhr 30“ zeigt den Eingang zur U-Bahn-Haltestelle am Mülheimer Bahnhof.

Ein Bild der Fotoausstellung „Mülheim 5 Uhr 30“, die am 14. Februar im Kapellchen startet.

Die Fotoausstellung von Markus Gierling, Klaus Zander und Roland Petrick im Mülheimer Kapellchen zeigt das Veedel um „5 Uhr 30“.

Leere Straßen, verlassene Lokale, stille Haltestellen, selbst der Wiener Platz wie ausgestorben – um 5.30 Uhr ist die Welt in Mülheim eine andere. Während das Veedel sonst wuselt, scheint dann alles still zu stehen. „Gerade Orte, die sonst sehr belebt sind, wirken dann plötzlich ganz anders“, erzählt Markus Gierling.

Gemeinsam mit Klaus Zander und Roland Petrick hat er genau diese Momente festgehalten. Die Ergebnisse zeigen sie ab dem 14. Februar in einer Fotoausstellung im Nachbarschafts- und Kulturzentrum Et Kapellche.

Drei Männer, die Brillen und schwarze Jacken tragen, sitzen auf einer Couch und lachen in die Kamera

Von links: Markus Gierling, Roland Petrick und Klaus Zander.

Köln-Mülheim: Kölner fotografieren Veedel um „5 Uhr 30“

Gierling, Petrick und Zander sind Hobbyfotografen. Seit Jahren fotografieren sie das Veedel und den Bezirk unter anderem für den Kalender der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim. Die zehnte Ausgabe „Mülheim zehnmal anders“ für 2025 könnte die letzte Ausgabe gewesen sein.

„Wir wollten aber nicht aufhören“, sagt Petrick, „und so ist im Endeffekt unsere Hobbyfotogruppe entstanden“. Vergangenes Jahr veranstalteten sie bereits eine Ausstellung im Kapellchen und hätten gewusst, dass sie das wiederholen wollten.

„Ich hatte Lust mal etwas in schwarz-weiß zu machen“, erzählt Petrick. „Der Kölner Fotograf Chargesheimer wäre letztes Jahr 100 geworden“, fügt Zander hinzu, „so kam die Idee, uns von ihm inspierieren zu lassen“. Chargesheimer fotografierte Köln aus unterschiedlichen Blickwinkeln. 1970, vor 55 Jahren, erschien sein letzter Bildband „Köln 5 Uhr 30“. Er zeigt 64 schwarz-weiß Fotos von Köln zu dieser Zeit. Dieser Blick war neu.

Kölner Fotograf Chargesheimer dient als Inspiration für Ausstellung in Mülheim

Nun haben Gierling, Petrick und Zander diesen Blick über Mülheim schweifen lassen und das Veedel zu ruhigen Morgenstunden fotografiert. „Ich finde, das Tolle am Fotografieren ist, dass es hilft, anders zu gucken und seinen Blick zu öffnen, genau das macht auch 5 Uhr 30“, sagt Gierling.

Die Fotografen sind über einen Zeitraum von circa zwei Monaten jeder für sich früh morgens durch Mülheim gegangen. „Das Interessante ist, dass wir unabhängig von einander unterwegs waren und alle doch an ähnlichen Orten waren“, sagt Zander.

Und so sind die Fotos vor allem am Wiener Platz, am Bahnhof Mülheim, der Frankfurter und Buchheimer Straße entstanden. Jeweils vier pro Fotograf stellt die Gruppe im Kapellchen aus. Am 14. Februar um 19 Uhr laden sie dafür zur Vernissage ein. Begleitet wird diese durch eine Lesung von Michael Schikowski und musikalisch durch Johann Krummenacher.

Bis zum 14. März wird die Ausstellung vor oder nach den Veranstaltungen im Kapellche, Holsteinstraße 1, zu sehen sein. Zusätzlich wird sie am 24. Februar ab 19 Uhr geöffnet sein und Gierling, Petrick und Zander werden vor Ort sein.