Nach Demo in KölnLindenstraßen-Fans hoffen weiter auf Erhalt der Kultserie
Köln – Nach der ersten Demonstration zum Erhalt der Lindenstraße Mitte Januar am Roncalliplatz haben die Demonstranten die Folgetermine in Köln und München abgesagt, wie der Kölner Organisator Marcel Schenk dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Nachfrage bestätigte. Trotzdem wollen die Aktivisten ihr Engagement fortführen – denn immerhin haben sie am vergangenen Sonntag nach eigenem Bekunden „Fernsehgeschichte“ geschrieben: Die Macher der ARD-Kultserie zollten der Demo in der Folge vom Sonntag Tribut.
Es ist eine Szene, die relativ kurzfristig in die 1706. Lindenstraßen-Ausgabe vom vergangenen Sonntag eingebaut worden sein muss. An die Wand gelehnt beobachtet Klaus Beimer seine Tochter Mila beim Fernsehschauen – über den Bildschirm flimmert ein Beitrag, den der Seriencharakter anerkennend kommentiert: „Eine Demo gegen das Ende einer Fernsehserie. Respekt“, sagt Beimer – und beobachtet die echten Fernsehbilder mehrerer Hundert Demonstranten, die Anfang Januar im Schatten des Doms gegen die Absetzung ihrer Lieblingsserie demonstriert hatten (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete).
Demonstrationen aus zeitlichen Gründen abgesagt
Dass die Lindenstraße reale Ereignisse aktuell aufgreift, gehört zwar zur DNA der Sendung. „Aber dass die Folge extra wegen unseres Protestes umgeschrieben wurde, ehrt uns und zeigt, dass es den Machern anscheinend gefallen hat“, so der Mitorganisator der Kölner Demonstration, Marcel Schenk. „Da haben wir ein Stück Fernsehgeschichte geschrieben.“ Trotz des Zuspruchs: Die beiden weiteren geplanten Demonstrationen in Köln und München haben die Verantwortlichen abgesagt – aus zeitlichen Gründen, wie Schenk betont: „Für sechs Organisatoren deutschlandweit ist eine solcher Aufwand derzeit neben Beruf und anderen Verpflichtungen einfach nicht zu stemmen.“
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Das hätten Fans und Mitstreiter nach anfänglicher Enttäuschung nachvollziehen können. Trotzdem wollen die Aktivisten ihren Protest mindestens weiter in Briefen an die Programmverantwortlichen der ARD zum Ausdruck bringen. In seiner jüngsten Sitzung hatte der WDR-Rundfunkrat, der die Interessen der Zuschauer im Sender vertreten soll, den Eingang von knapp 200 Fan-Beschwerden bestätigt und dem Engagement der Fans Respekt ausgesprochen.
Serie soll im März 2020 eingestellt werden
Auch deshalb rechnen sich Schenk und seine Mitstreiter Chancen aus, dass ihr Protest noch Wirkung zeigen könnte und die Absetzung der Lindenstraße aufzuhalten, vielleicht sogar zu revidieren ist. „Wir werden weiter langen Atem beweisen“, betont Schenk. Dabei hatte der WDR nach der Protestdemo Mitte Januar nochmals bekräftigt, dass die Entscheidung der ARD-Programmverantwortlichen unumstößlich sei. Im November war bekannt geworden, dass die Lindenstraße wegen zuletzt schlechter Einschaltquoten zum März 2020 eingestellt werden soll.