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Neue VerkehrszentraleSo soll es in Köln weniger Staus geben

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neue verkehrszentrale

Die neue Verkehrs- und Tunnelleitzentrale hat zwei Millionen Euro gekostet.

Köln – Die neue Verkehrs- und Tunnelleitzentrale (VTLZ) der Stadt ist ein streng geheimer Ort. Informationen über das Gebäude, in dem sie sich befindet, müssen unter Verschluss bleiben, nicht einmal der Stadtteil darf bekannt werden. Die dicken Türen der Zugangsschleusen sind mit Codes gesichert. Die VTLZ gehört zur „kritischen Infrastruktur“, ein Hacker-Angriff auf Server und Software zum Beispiel könnte den Verkehr in weiten Teilen der Stadt lahmlegen. Vor wenigen Wochen ging die zwei Millionen Euro teure Einrichtung in Betrieb, nun stellte die Stadt sie vor.

Die Erwartungen an die VTLZ sind hoch: Sie soll für einen besseren Verkehrsfluss in der staugeplagten Stadt sorgen, sagt Patric Stieler, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement. In der Zentrale laufen viele Fäden zusammen. Von hier aus können 624 der rund städtischen 850 Ampelanlagen gesteuert werden. Die Mitarbeiter können die Ampelschaltung der Verkehrslage anpassen, auf Veranstaltungen wie Messen reagieren und Wartungsarbeiten koordinieren.

Die jährlich rund 20.000 Anträge für Baustellen im Straßenraum werden hier ebenso berücksichtigt wie die nach Worten Stielers „fast täglichen“ Funde von Weltkriegsbomben, die oft umfangreiche Sperrungen zur Folge haben. Insgesamt 14 Mitarbeiter sind im 24-Stunden-Schichtdienst beschäftigt. Immer zwei von ihnen sitzen vor rund einem Dutzend Computermonitoren und der mehrere Meter breiten Bildschirmwand. Sie bekommen unter anderem die Bilder von Überwachungskameras von den 24 wichtigsten Kreuzungen und Straßenzüge eingespielt. Auch die Daten der 150 Standorte des Parkleitsystems kommen hier an.

Tunnel bei Vorfällen sperren

Zusätzlich haben die Verkehrsüberwacher vier Tunnel im Blick: Den Autobahn-Tunnel in Kalk, den Herkulestunnel, den der Opladener Straße und die Unterführungen am Domhof. Sollte hier etwa ein Unfall geschehen, können die Röhren von der VTLZ aus gesperrt und Rettungskräfte alarmiert werden. „Künftig werden noch weitere Tunnel zugeschaltet“, sagt Stieler.

Die Tunnelwarte war bislang an einem provisorischen Ort von der Verkehrsleitzentrale getrennt, jetzt sind beide Stellen vereint. Geplant ist zudem, künftig auch Daten von Schadstoffmessstellen zu berücksichtigen, erklärt der Amtsleiter. „Die Pförtnerampel an der Aachener Straße zum Beispiel würde nur dann hochgefahren, wenn die Schadstoffwerte schlecht sind“, sagt er.

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Auf die Informationen der VTLZ können auch andere Verkehrsportale und die Hersteller von Navigationssysteme zugreifen, wenn sie das möchten. Vor allem aber wird die aktuelle Verkehrslage und eventuelle Behinderungen auf den 17 elektronischen Vario-Tafeln an Straßen in der Stadt eingeblendet und im Online-Verkehrskalender der Stadt implementiert. „Wir können in Sekundenschnelle reagieren“, erläutert Stieler.

Der neue Mobilitätsdezernent Ascan Egerer spricht von einem „Meilenstein“ für den Verkehr in Köln. In der VTLZ würden eine Fülle von Informationen verwaltet und somit der Verkehrsfluss verbessert werden, was auch dem Klima zugutekomme. „Wir können damit unnötige Staus vermeiden“, sagt Egerer.