AboAbonnieren

Neue VisualisierungWie die Kölner Großmarkthalle nach dem Umbau aussehen könnte

Lesezeit 3 Minuten
Großmarkt nach Umbach KEHRL

So könnte die Großmarkthalle nach dem Umbau zur Markthalle nach spanischem Vorbild aussehen. 

Köln – Eine für alle Menschen öffentlich zugängliche Markthalle mit Lebensmittel- und Gastronomieständen gehört zu den Projekten, die in Köln seit vielen Jahren intensiv diskutiert werden. Vorschläge dazu gab es bereits einige – so waren etwa das Laurenz-Carré südlich des Doms, das Heliosgelände in Ehrenfeld und das Maritim-Hotel am Heumarkt als mögliche Standorte im Gespräch. Doch keine dieser Überlegungen mündete in einer realen Umsetzung.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Oliver Kehrl hat jetzt einen weiteren Vorstoß unternommen. Er schlägt vor, die Großmarkthalle in Raderberg in eine „Markthalle für alle“ nach dem Vorbild ähnlicher Bauten in spanischen Großstädten und im niederländischen Rotterdam umzubauen.

Unter der Betondecke sind heute die Stände der Großhändler aufgebaut.

Der Großmarkt soll noch bis Ende 2025 in Raderberg bleiben – danach ist ein Umzug an einen anderen Standort vorgesehen, möglicherweise in den Westen der Stadt. Die Stadt verfügt in Marsdorf über eine Fläche, die für einen Frischemarkt geeignet wäre, der gegenüber dem derzeitigen Zustand ein reduziertes Angebot hätte.

Parabelförmiger Bau

Der 132 Meter lange parabelförmige Gewölbebau der Großmarkthalle mit einer Spannweite von 57 Metern wurde 1939 eröffnet – die Betonschalenkonstruktion steht seit 1989 unter Denkmalschutz. Nach dem Wegzug der Markthändler droht der Gebäudekomplex leerzustehen – es sei denn , es findet sich eine neue Verwendung. Ein Abriss ist wegen des Denkmalschutzes nicht denkbar. Auf dem Gelände rundherum wird mit der Parkstadt Süd in den nächsten zehn bis 15 Jahren ein vollständig neues Wohn- und Büroviertel entstehen.

Der 132 Meter lange Bau steht unter Denkmalschutz.

„Es handelt sich um eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete Kölns, und eine Markthalle für Endverbraucher könnte zu einem Magnet für die Parkstadt werden“, sagt CDU-Politiker Oliver Kehrl. Er hoffe auf einen „genialen neuen Szene-Hotspot für den Kölner Süden“, der die Parkstadt beleben könnte, damit nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort unterwegs sein werden. Die Markthalle sei äußerst gut erreichbar. Selbst vom Dom aus wären es nur wenige Minuten, sobald die Nord-Süd-Stadtbahn vollständig in Betrieb geht. Für die Parkstadt Süd ist zudem eine eigene S-Bahn-Haltestelle geplant.

„Die Markthalle für alle passt authentisch dort hin und nimmt die Tradition des Ortes auf“, sagt Kehrl. Er gehe davon aus, dass sich das Projekt bis zum Jahr 2028 umsetzen ließe. Die bestehende Halle müsste umgebaut werden, um die neue Nutzung zu ermöglichen. Der Politiker stellt sich vor, das Gewölbehaus vorne und hinten zu öffnen. „Das wäre sicher so machbar, dass der Charakter der Halle erhalten bliebe und das mit dem Denkmalschutz vereinbar wäre“, sagt Kehrl.

Ideenwettbewerb

Ihm schwebt vor, dass die Stadt als Eigentümerin der Großmarkthalle einen Ideenwettbewerb für ein Konzept startet und dabei Auflagen für eine professionelle Betreiberfirma einbaut. „Wir brauchen dort zum Beispiel keine Luxusgastronomie – das sollte ein Angebot für die breite Masse sein“, sagt Kehrl. Als ein Vorbild würde er etwa an den Mercado de San Miguel in der spanischen Hauptstadt Madrid denken. Die 1916 eröffnete Markthalle wurde 2009 in einen Kulinarik-Markt umgewandelt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Planungskonzept der Stadt ist die Kölner Halle als Zentrum des Quartiers definiert. „Die Großmarkthalle eignet sich für zahlreiche Nutzungskonzepte“ wie Geschäfte, Bäckereien, Bars, Cafés, Restaurants, Galerien, Musik- und Tanzschulen und ein Bürgerzentrum, heißt es in den Planungsunterlagen. Die Alltagstauglichkeit des Gebäudes sei damit garantiert. Im Norden der Großmarkthalle könnte „ein Marktplatz mit Blick auf einen neuen See und den Grüngürtel“ entstehen.