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Kameras werden abgeklebtNeuer Kölner Club führt Handyfoto-Verbot ein

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So sieht der neue Club Jaki von innen aus: Die Theke ist von der Seite versetzt worden und höher als die Tanzfläche, gegenüber steht das DJ-Pult. 

Köln – Partygänger, die am Samstagabend vor dem neuen Kölner Club „Jaki” Schlange standen, staunten nicht schlecht: Am Eingang musste jeder Besucher sein Smartphone herausholen und die Kamera von beiden Seiten mit einem roten Punkt überkleben lassen. Ein unübliches Vorgehen im Kölner Nachtleben: In anderen Clubs wie dem Bootshaus, aber auch im Heinz Gaul, im Odonien oder im Gewölbe müssen Besucher ihre Handykameras nicht abkleben lassen.

Ein Schild erklärte die Aktion: „No phones on the dancefloor please!“ Und: „Be in the moment”, also: „Sei im Moment”. Nicht bei allen Besuchern kam diese verpflichtende Anweisung gut an: „Ich finde das total albern, wir sind hier doch nicht im Berghain”, kommentierte etwa eine Besucherin, die mit zwei Freundinnen rauchend vor dem Club stand und über die Maßnahme diskutierte.

Maßnahmen wie im Berliner Technoclub Berghain

In dem Berliner Technoclub Berghain würden die Smartphones schließlich abgeklebt, weil es dort auf und neben der Tanzfläche auch zu explizit sexuellen Handlungen komme. Das „Jaki” hingegen sei ein ganz normaler Club. Der in dem alten Studio 672 unter dem Stadtgarten beheimatete Club wurde erst vor wenigen Tagen frisch saniert und im neuen Look eröffnet.

„Wir kleben die Kameras in Zukunft bei allen Clubnächten und Partys ab, bei Konzerten erstmal nicht. Uns geht es darum ein Bewusstsein zu schaffen, dass man im Moment, im Raum und Miteinander sein soll, ohne Ablenkung”, erklärt Clubleiter Sören Siebel auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger”. „Handys auf der Tanzfläche lenken ja auch die Menschen drumherum ab. Zudem sollen natürlich auch keine Fotos gemacht werden, so dass jede/jeder sich auch frei fühlen kann, ohne sich beobachtet zu fühlen.”

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