Dom-Hotel in KölnBetreiber will künftige Gäste bis vor den Haupteingang fahren lassen
Köln – Nach seiner Wiedereröffnung soll das Dom-Hotel am Roncalliplatz wieder eine Luxusherberge sein und der höchsten Kategorie Fünf-Sterne-Plus entsprechen. Deshalb setzt sich der künftige Betreiber, die Kölner Althoff-Gruppe, dafür ein, dass die künftigen Gäste mit ihren Autos am Haupteingang vorfahren dürfen.
Dieser soll bei der Generalsanierung von der Seite zurück in die Mitte des Gebäudes verlegt werden. Doch die Stadt hat das Befahren des Roncalliplatzes inzwischen deutlich eingeschränkt, weil die dort verbauten Granitplatten der Last der Fahrzeuge nicht standhalten. Der Austausch defekter Steine kostet die Stadt pro Jahr 300.000 Euro.
Gäste müssten ein paar Meter zu Fuß gehen
Der ehemalige Baudezernent Franz-Josef Höing hatte deshalb stets betont, dass nach dem Umbau des Dom-Hotels die Zufahrt zu dem Haus allein über die Straße Am Hof erfolgen sollte, um den Roncalliplatz zu entlasten. Die Gäste müssten in diesem Fall die wenigen Meter bis zum Eingang zu Fuß gehen. Wie zu erfahren war, gibt es in der Sache aber inzwischen wieder Gespräche zwischen dem Stadtplanungsamt und dem Eigentümer des Dom-Hotels, der Bayerischen Versorgungskammer.
„Ein Hotel in dieser Kategorie muss einem bestimmten Standard entsprechen, und es wäre sehr ungewöhnlich, wenn es vor dem Haupteingang eines Fünf-Sterne-Plus-Hauses keine Zufahrt für die Autos der Gäste geben würde“, sagt Sprecherin Maike Kolbeck. Mehr wolle die Versorgungskammer zurzeit nicht zu diesem Thema sagen, um den Diskussionen mit der Stadt nicht vorzugreifen.
LED-Strahler sollen Autos den Weg weisen
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wollen die Versorgungskammer und die Althoff-Gruppe einen relativ breiten Streifen vor dem Dom-Hotel als repräsentative Zufahrt benutzen. Fährt ein Auto in den Bereich, sollen in den Boden eingelassene, weiße LED-Strahler aufleuchten, um dem Fahrer entlang der Lichtlinie den Weg zu weisen. Insgesamt soll es zwei Spuren geben: eine für den Weg von der Straße Am Hof zum Haupteingang und eine weitere, die wieder zurückführt.
Darüber hinaus soll eine Wendeschleife eingerichtet werden, die ausreichen muss, damit auch die Fahrer großer Luxuslimousinen dort problemlos die Richtung wechseln können.
Klingel und Parkservice im Gespräch
Da die Stadt die Domplatte seit Ende 2017 mit Pollern umbaut hat, um Terroranschläge mit Lastwagen zu verhindern, spielt das Thema Sicherheit auch bei der Zufahrt zum Dom-Hotel eine tragende Rolle. Die Versorgungskammer denkt daher dem Vernehmen nach über versenkbare Poller, eine Klingelanlage und einen Parkservice nach. Die Grünen in der Bezirksvertretung Innenstadt kritisieren, dass ein Terrorist in diesem Fall lediglich ein Hotelzimmer mieten müsse, um mit seinem Fahrzeug auf die Domplatte zu gelangen.
„Wir haben der Bayerischen Versorgungskammer gesagt, dass sie für eine solche Zufahrt auf dem Roncalliplatz zunächst einen Beschluss des Stadtrats benötigt und anschließend einen Vertrag mit der Verwaltung“, sagt Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts. Der Investor müsse jetzt ein stimmiges Konzept ausarbeiten, dem unter anderem auch die Polizei zustimmen müsse. Erst danach könne eine Vorlage für den Rat entstehen.
Fassade und Treppenhaus bleiben erhalten
Noch im Mai sollen weitere Abbrucharbeiten auf dem Gelände des Dom-Hotels beginnen. Dabei geht es zunächst um die Gebäude an der Straße Am Hof sowie am Wallrafplatz. Dort entstehen Neubauten. Das eigentliche Dom-Hotel wird ebenfalls weitgehend abgerissen und neu gebaut. Lediglich die Fassaden und ein Treppenhaus bleiben erhalten. Die übrige Substanz des Hauses ist marode und kann nicht gerettet werden. Ein gläsernes Flachdach soll das Ensemble künftig ergänzen.
Wann das Dom-Hotel, das bereits seit 2012 leer steht, wiedereröffnen kann, ist noch unklar. Die Versorgungskammer will zurzeit keine Termine bekannt geben, weil bisher noch keine Baugenehmigung der Stadt vorliegt. In der Vergangenheit waren mehrfach Daten für eine Wiedereröffnung genannt worden, die aber aus verschiedenen Gründen verworfen werden mussten.