Der historische Mühlenhof von Longerich soll zur inklusiven Wohnanlage werden. Nun feierten die Initiatoren den Eingang der Baugenehmigung.
Mehrgenerationen-WohnenMühlenhof in Köln-Longerich erhält Baugenehmigung

Rund 35 Gäste aus der Nachbarschaft kamen zum kleinen Platzfest.
Copyright: Bernd Schöneck
Das geplante inklusive Mehrgenerationen-Wohnprojekt im historischen Mühlenhof an der Ecke Wirtsgasse/Longericher Hauptstraße, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Rund ein Jahr nach dem Bauantrag hat die Familie Best aus Alt-Niehl, die das Projekt initiiert hat, die Baugenehmigung erhalten. Dies wurde nun auf dem Hof mit einem kleinen Platzfest für die Nachbarschaft gefeiert.
Rund 35 Personen kamen vorbei und warfen einen aktuellen Blick in die weitläufige Anlage, die aus sieben Gebäudeteilen besteht – darunter auch ein Team des nahen Jugendzentrums Geschwister-Scholl-Haus des Lino-Clubs. Auch die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert und der Vize-Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Niklas Kienitz hatten kommen wollen, ließen sich aber aus terminlichen Gründen entschuldigen.
„Wir sind sehr, sehr froh“, so Christian Best in seiner Ansprache an die Gäste. „Unser Architekturbüro meinte, es ist ein ganz wichtiger Moment, den man feiern sollte – und das tun wir heute.“ Die kleine Feier war zugleich ein Dankeschön an die Menschen im Umkreis, die unter anderem einen Stromanschluss bereitstellten, die Mülltonnen herausstellten und allgemein nach dem Rechten sahen. „Dieses Engagement zeigt mir, dass hier gemeinsam etwas Großes entstehen kann“, so Best.
In den Gebäuden des Hofs sollen auf 1440 Quadratmetern Fläche insgesamt 15 Wohneinheiten entstehen, davon zwei rollstuhlgerecht. Das Ensemble würde zwei Etagen umfassen, bis auf die beiden eingeschossigen Gebäude an den Seiten zum Hofeingang. Auch ein für externe Veranstaltungen nutzbarer Gemeinschaftsraum ist geplant.
Die jetzige Baugenehmigung sei die Grundlage dafür, mit möglichen Förderern von Inklusion und Mehrgenerationen-Wohnen in Kontakt zu treten. Als Nächstes will die Familie die Finanzierung des Projekts sicherstellen. „Die Baugenehmigung ist Voraussetzung für alles, was wie hier schaffen wollen: ein inklusives Mehrgenerationen-Wohnen mitten in Longerich.“ Die Räumlichkeiten des Mühlenhofs (nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Restaurant direkt gegenüber) hatten seit 2010, als die bis dato letzte Bewohnerin verstarb, leer gestanden. Erster Schritt beim Projekt war es, die Räumlichkeiten sowie den weitläufigen Hof von tonnenweise Unrat und Gerümpel zu befreien.

Das neue Logo des Mühlenhofs vereint das Mühlen-Relief von der Hausfassade mit dem Grundriss des Innenhofs.
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Im November 2024 hatte sich für den Mühlenhof ein Verein für Inklusion und Denkmalpflege gegründet. Inzwischen hat der Hof auch ein Logo: Dieses nimmt das Mühlensymbol vom Fassaden-Relief an der Longericher Hauptstraße auf, es ist für das Logo in den Grundriss des Innenhofs integriert. Neben bereits jetzt zahlreichen Veranstaltungen, darunter ein Konzert, ein Flohmarkt und die Teilnahme am Tag des Offenen Denkmals – nimmt der Mühlenhof am Samstag, 10. Mai, von 10 bis 16 Uhr wieder an den Longericher Hofflohmärkten teil.