Das Erich-Kästner-Gymnasium schlägt Alarm: Sein Gebäude muss dringend saniert und erweitert werden. Dies ist eigentlich schon seit 2010 bekannt.
RaumnotErich-Kästner-Gymnasium in Niehl braucht dringend Ausweichquartier

Das Gebäude des Erich-Kästner-Gymnasiums ist in die Jahre gekommen, und außerdem zu klein für die neuen G9-Jahrgänge.
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„An sich ist unsere Schule kerngesund. Wir sind eine echte Veedelsschule, haben die besten Anmeldezahlen und bilden im Jahr alleine eine Klasse aus Geschwisterkindern, und unsere Abitur-Ergebnisse sind überdurchschnittlich“, verdeutlicht Bohdan Zemek, Schulleiter des Erich-Kästner-Gymnasiums (EKG) an der Castroper Straße 7 in Niehl. Der nicht mehr beste Zustand des Gebäudes sei schon seit langem ein Thema, doch die hervorragende Schulgemeinschaft mit ihrem Zusammenhalt und den engagierten Eltern mache vieles wett.
Reduzierung auf zwei Klassen pro Jahrgang droht
Doch in knapp anderthalb Jahren droht dem EKG, bliebe räumlich alles wie es ist, großes Ungemach: Wegen des Raummangels könnte die Schule ab dem Schuljahr 2026/27 durch die Bezirksregierung Köln von der Drei- auf die Zweizügigkeit zurückgesetzt werden. Ursache für den zusätzlichen Raumbedarf ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) seit dem Aufnahmejahrgang 2019/20. Die damaligen fünften Klassen kommen jetzt in die Oberstufe.

Schulleiter Bohdan Zemek und Stellvertreterin Bettina Hüntemann im Foyer des EKG.
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Eine Zügigkeits-Reduzierung hätte vor allem Auswirkungen auf das Kursangebot in der Oberstufe, weil es weniger Schülerinnen und Schüler für die Kurse gibt. Hierunter würde die Attraktivität der Schule leiden. „Wir brauchen Planungssicherheit“, so Zemek. „Denn wir müssen uns bald entscheiden, wie wir unseren Unterricht planen, ob wir ein Interim bekommen und welche Teile der Schule ausgelagert würden.“
Ein großes Bedürfnis sei, bei den Planungen mitgenommen zu werden. Darüber hinaus wären Räume etwa für den Differenzierungs-Unterricht sowie zusätzliche Fachräume für die Naturwissenschaften wünschenswert – sowie eine eigene Aula. Weil die Sanierung ohnehin absehbar ist, wurde in den vergangenen Jahren auf größere Investitionen ins Gebäude verzichtet.
„Der Schule eine Perspektive geben“
Mit seiner Stellvertreterin Bettina Hüntemann war Zemek auch zu Gast bei der Aktuellen Stunde in der Bezirksvertretung Nippes, auf Antrag der CDU. Dort diskutierte die Runde mit Sandra Kißmann, Abteilungsleiterin Bauprojektmanagement in der städtischen Gebäudewirtschaft, und Anne Lena Ritter, Leiterin des Amtes für Schulentwicklung.
„Eine Zügigkeits-Reduzierung wäre gerade für ein kleines dreizügiges Gymnasium wie das EKG fatal“, so CDU-Fraktionschef Christoph Schmitz. Es gelte daher, der Schule durch zügige Planung eines Interimsstandorts eine zufriedenstellende Perspektive zu geben. Schon seit 2010 ist eine Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums im Gespräch, bis heute gibt es jedoch keine Pläne.
„Die Schwierigkeit, die sich uns bietet, ist für die Schule ein Auslagerungsquartier zu finden“, informierte Kißmann. „Wir haben im Bezirk Nippes jeden Grashalm hierfür umgedreht, sind aber bislang nicht fündig geworden. Sobald wir da weiter sind, sagen wir dem Gremium gerne Bescheid.“ Eine Sanierung des Gebäudes im laufenden Betrieb scheide aber aus. „Das kann man keiner Schule zumuten.“
Man suche einen Standort, wo die Schule im Ganzen hingehen könnte, antwortete sie auf Vorschläge aus der Runde, etwa die demnächst frei werdenden Interims-Container der GGS Halfengasse oder den früheren Grundschul-Containerstandort im Toni-Steingass-Park mitzunutzen.
Möglicherweise Ersatzfläche im Blick
„Wir als Verwaltung nehmen die Situation sehr ernst“, bestätigte Ritter. „Gemeinsam mit der Gebäudewirtschaft suchen wir händeringend nach Lösungen, zum einen, was benachbarte Flächen angeht, als auch bestehende Schulgebäude. Uns ist allen bewusst, dass die Räume zu einem bestimmten Zeitraum da sein müssen, notfalls im Interim. Wir haben eine Fläche im Blick, zu der ich jetzt noch nichts sagen darf.“ Die Runde nahm beiden das Versprechen ab, die Schule über die Planungen auf dem Laufenden zu halten, und sie bei Neuigkeiten unverzüglich zu informieren.