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„Mein Nahst-Erholungsgebiet“Ein kleines Paradies am Erzbergerplatz in Nippes

Lesezeit 4 Minuten
Künstler Günter LImburg hegt und pflegt seinen Garten im Innenhof hinter seinem Atelier

Künstler Günter LImburg hegt und pflegt seinen Garten im Innenhof hinter seinem Atelier.

Künstler Günter Limburg, der sich im Innenhof hinter seinem Atelier ein kleines Paradies geschaffen hat, lässt am Wochenende Besucher hinein.

„Der Garten ist mein Nahst-Erholungsgebiet“, verrät der Künstler Günter Limburg. „Wenn man hier sitzt, vergisst man jeden Stress. Die Anlage hat eben etwas Meditatives.“ Hinter den Räumen seines Ateliers am Erzbergerplatz 6 geht es durch eine Seitentür in den rund 250 Quadratmeter großen Garten, der den kompletten Hinterhof des Hauses umfasst.

Wasserspeier, Skulpturen, Blumen und Sträucher

Über einen kleinen Steg überquert man einen Fischteich mit einem von Limburg selbst gestalteten Wasserspeier-Gesicht, das Plätschern des Wassers gibt ein beruhigendes Hintergrundgeräusch. Mehrere Skulpturen des Künstlers sind über die Anlage verstreut in den Garten integriert. Ein paar Treppenstufen herunter liegt, die Ecke herum, der zweite Teil des Gartens, wo ebenfalls Blumen und Sträucher mehrfarbig blühen. Als das Haus Erzbergerplatz 6 seine Hof-Balkone nachgerüstet bekam, richtete er sich eine überdachte Sitzmöglichkeit ein, auf der sich ein Großteil des Panoramas überblicken lässt.

Günter LImburg.

Günter LImburg.

Der 1960 geborene Maler und Skulpturist hatte die Räumlichkeiten im Untergeschoss des Gründerzeit-Hauses im Jahr 2002 bezogen. Auf das Gärtnern kam er erst nach und nach. „Zuallererst hatte sich eine gute Freundin um den Garten gekümmert, weil ich damals dachte, ich hätte keinen grünen Daumen“, blickt er zurück. „Doch dann bekam sie einen eigenen Garten, um den sie sich kümmern musste, und ich legte los.“

Kölner Künstler fasziniert der Wechsel der Jahreszeiten

2006 legte er den Fischteich an. Eine einstige kränkelnde Zimmerpflanze, die er für seinen Garten übernommen hatte, hat sich inzwischen zu einem regelrechten Baum entwickelt, dessen Blätterdach sich immer weiter ausbreitet. „Mich fasziniert beim Gärtnern der Wechsel der Jahreszeiten, das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen.“

Seit rund zwölf Jahren ist er bei der Aktion „Offene Gartenpforte Rheinland“ dabei. Hierbei öffnen private Gartenbesitzer an mehreren Terminen zwischen Frühjahr und Herbst ihre Grünanlagen fürs Publikum. Die Aktion findet in rund 300 Gärten im kompletten Rheinland statt, vom Niederrhein bis in die Region Koblenz / Neuwied. In Köln beteiligen sich sieben Garteninhaber.

Für den südlichen Teil des Aktionsgebiets, zwischen der Region Aachen und dem Bergischen Land, der Region Köln / Leverkusen bis nach Rheinland-Pfalz, hat das Bonner Amt für Stadtgrün die Federführung der 2002 erstmals veranstalteten Initiative übernommen.

Ulrike Boddenberg-Donike und Georg Donike stehen inmitten von Pflanzen.

Ulrike Boddenberg-Donike und Georg Donike

Der Garten von Ulrike Boddenberg-Donike und Georg Donike in Rath-Heumar ist eigentlich ein Park. Er hat eine Fläche von 1600 Quadratmetern. Die beiden sind vom Fach. Sie haben vor ihrer Pensionierung ein Blumengeschäft in Rath-Heumar betrieben und sind gelernte Floristen. Zusätzlich zu dem Geschäft haben sie auch Grabpflege angeboten. Den Garten hat das Ehepaar lange als Anzuchtort für die Blumen genutzt, die im Geschäft verkauft wurden.

Ein durch und durch grüner Garte mit zahlreichen Pflanzen.

Ein Traum in Grün: Der Garten von Ulrike Boddenberg-Donike und Georg Donike

Aus jener Zeit stammen auch die Reste des Gewächshauses, unter dessen Dach Donike 30 verschiedene Tomatensorten anbaut. Überdacht stehen auch ein Feigen- und ein Olivenbaum. Dort fühlen sich Donike und seine Frau besonders wohl im Frühling, wenn die Sonne auf das Glasdach scheint. Der Gartenpark ist zweigeteilt. Hinter dem Haus, das die Donikes 2020 gebaut haben, findet man Blumen und Sträucher. Vor dem Haus kultivieren die beiden Gemüse.

Zu sehen großblättrige Gewächse mit 30 Zentimetern Höhe.

Die Hosta gedeihen auch im Schatten.

Das Auge fällt als erstes auf den prachtvoll wachsenden knallroten Mangold. Auch die Frühkartoffeln haben bereits eine stattliche Größe erreicht. Das gilt erst recht für die Himbeeren, die fast Erdbeerdimensionen erreichen. Gedüngt wird bei den Donikes hauptsächlich mit Hornspänen. Dazu kommen Rinderdung, Kompost und Brennnesseln. „Wir verwenden ausschließlich natürliche Produkte“, sagt Ulrike Boddenberg-Donike. Sie klagt das gleiche Leid wie alle, die sich in diesen Tagen mit Gemüseanbau beschäftigen: Schnecken. „Ich kann mich nicht erinnern, dass es schon mal so schlimm war.“ Sie versucht, die Schnecken mit Chinaschilf von den Jungpflanzen fernzuhalten. Die scharfkantige Blätter sollen den Tieren das Fortkommen zumindest zu erschweren.

Ein Oldtimer in einem Glashäuschen

Ein Lloyd Alexander steht in einem alten Gewächshaus.

Seltsam: Eine Kletterbohne ist komplett abgefressen, direkt daneben gedeiht eine zweite wunderbar. Die Donikes haben sich englische Gärten als Vorbild genommen und ihren in „Zimmer“ mit unterschiedlichen Themenstellungen eingerichtet. Ein Zimmer ist eine Garage aus Gewächshausteilen: In der steht ein sehr gut erhaltener Oldtimer: Ein Lloyd Alexander.


Offene Gartenpforte am Samstag, 8. Juni und Sonntag, 9. Juni: Reinhard Mueller, Ecke Longericher Hauptstraße/Lindweilerweg, jeweils 10 bis 18 Uhr. Günter Limburg, Erzbergerplatz 6, jeweils 14 bis 18 Uhr. Max-Planck-Institut,Carl-von-Linné-Weg 10, Sonntag 13 bis 17 Uhr. Beatrix Rademaker-Hahn, Grafenmühlenweg 152, Sonntag 11 bis 18 Uhr. Dr. Roessink, Im Bruch 18, Samstag 11 bis 18 Uhr. Ulrike Boddenberg-Donike und Georg Donike, Matthias-Müller-Straße 35, Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr.

www.offene-gartenpforte-rheinland.de