RatsschiffRettung der M/S Stadt Köln in Sicht
Niehl – Seit Jahren rostet die denkmalgeschützte M/S Stadt Köln, die Staatsgäste wie Queen Elizabeth, John F. Kennedy und Charles de Gaulle transportierte, fast vergessen im Niehler Hafen vor sich hin. Das scheint bald ein Ende zu haben, denn dem „Verein der Freunde und Förderer des Historischen Ratsschiffs M/S Stadt Köln“ ist es gelungen, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Zusage zu bekommen, das sie die Restaurierung mit 150.000 Euro unterstützt.
Darüber hinaus sieht der Vereinsvorsitzende Udo Giesen sieht gute Chancen, dass die DSD Zuschüsse in gleicher Höhe auch im nächsten und übernächsten Jahr bewilligt.
Instandsetzung soll im Sommer beginnen
Mit einem Überlassungsvertrag, den der Verein im Dezember 2016 mit der Stadt als Eigentümerin geschlossen hat, ist er die Verpflichtung eingegangen, 700.000 Euro für die Sanierung zu beschaffen; dies ist die Bedingung dafür, dass die Stadt ihrerseits 500.000 Euro zur Verfügung stellt. Der Verein hat nicht nur bei der DSD, sondern auch bei der NRW-Stiftung und bei der Kölner Bezirksregierung Fördermittel beantragt; Giesen ist zuversichtlich, dass auch dieses Geld – insgesamt 340.000 Euro – für das laufende und folgende Jahr bewilligt wird.
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Auch wenn nicht auf einen Schlag die Bedingung, 700.000 Euro bereitzustellen, erfüllt ist, hofft der Vorsitzende, dass die Stadt sich nun bewegt und die Instandsetzung in diesem Sommer beginnen kann. Das sei wegen des maroden Zustands, in dem sich das Schiff befinde, dringend nötig: „Es hängt das Damoklesschwert darüber, dass es plötzlich untergehen kann.“
Ausgemustert im Niehler Hafen
Vom Rat der Stadt Köln in Auftrag gegeben, wurde die MS Stadt Köln in der Werft Christof Ruthof in Mainz-Kastel gebaut und lief 1938 vom Stapel. Viele Jahre lang war sie das schnellste Schiff, das auf dem Rhein verkehrte. Im Hafen von St. Goar überstand es fast unbeschädigt den Krieg. Danach fuhr es unter amerikanischer Flagge mit der Aufschrift „US NAVY“ und beförderte zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten, etwa zu den Godesberger Konferenzen. Später wurde die M/S Stadt Köln jahrzehntelang als Repräsentationsschiff für Staatsbesucher in Köln genutzt.
Seit 2009 liegt das Schiff ausgemustert im Niehler Hafen. Der Rumpf, notdürftig mit Stahlplatten geflickt, sei derart zerfressen, dass er komplett ausgetauscht werden müsse, sagt Giesen. Für diesen ersten Sanierungsschritt sind 850.000 Euro veranschlagt. Danach müssen die Decks und Fenster restauriert werden.
Ein Sachverständiger hat ausgerechnet, dass die gesamte Sanierung rund 1,6 Millionen Euro kosten wird. Darin enthalten ist der Beitrag, den die „Freunde der Motorensammlung Deutz e. V.“ in Aussicht gestellt haben: Sie wollen sich darum kümmern, dass die beiden Originalmotoren auf Vordermann gebracht werden. Schließlich soll das Schiff nach dem Willen des Vereins, der es in seine Obhut genommen hat, nicht bloß den Liegeplatz wechseln. „Wir möchten, das diese schöne, schmucke Stück nicht nur im Rheinauhafen herumliegt“, sagt Giesen, „sondern auch bei besonderen Events eingesetzt werden kann, zum Beispiel bei den Kölner Lichtern“.