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Kaum zu übersehenKunstaktion soll Kölner anregen, über Glück nachzudenken

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt HA Schult vor seinem neuen Projekt.

Der Künstler HA Schult präsentiert sein neues Werk.

Im Rahmen einer Gebäudesanierung hat HA Schult ein künstlerisches Projekt zum Thema Glück entworfen. Interaktiv sollen Kölnerinnen und Kölner mit einbezogen werden.

Die Weltkugel von Aktionskünstler HA Schult schwebte vor 25 Jahren an einem Hubschrauber von der Severinsbrücke auf das Dach der DEVK-Versicherung in Riehl. Jetzt hat Schult seiner bekannten Skulptur ein weiteres Kunstwerk hinzugefügt: Am Freitag ließ der 85-Jährige ein etwa zehn mal 18 Meter großes Banner mit der Aufschrift „Glück“ auf einem Hintergrund in Himmel-Optik enthüllen. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Weltkugel, nämlich an der Fassade der Versicherungszentrale in Richtung Rheinufer.

HA Schult: Auch Webseite ist Teil des Projekts

Das Gebäude wird aktuell saniert, die rund 1800 Mitarbeiter sind übergangsweise in Deutz untergebracht. Trotz des Leerstands und der Bauarbeiten soll es mit Schults Hilfe ein positiver Blickfang in schwierigen Zeiten bleiben. „Wir wollen die Leute zum Nachdenken anregen“, so DEVK-Vorständin Annette Hetzenegger bei der Präsentation der Installation.

Das können sie auch online tun. Denn ein wichtiger Teil der Kunstaktion ist die Website www.glueck-koeln.de, auf der ab Freitag, 21. Februar, jeder Mails, Fotos, Videos oder Sprachbeiträge zum Thema Glück hinterlassen kann. HA Schult werde in regelmäßigen Abständen auf die Einsendungen eingehen, so Pressesprecherin Maschamay Poßekel. In seinem „Glücksblog“ will er auch schildern, was Glück für ihn bedeutet.

Das Bild zeigt das Kunstprojekt am Versicherungsgebäude.

So sieht das Banner aus der Ferne aus.

HA Schult, der in Köln vor allem durch das goldfarbene Flügelauto auf dem Dach des Zeughauses bekannt wurde, begrüßte am Freitag Freunde wie Abraham Lehrer, Vize-Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, oder den ehemaligen Regierungssprecher Friedhelm Ost. „Jeder Kölner soll vorbeikommen und erzählen, wie es um das Glück steht“, sagte der selbstbewusst auftretende Kölner Künstler. Er wünschte im Sinne seiner Kunstaktion allen Anwesenden viel Glück.

Das großformatige Glücksversprechen wird wohl nur einige Monate zu sehen sein. Denn ab dem Spätsommer werde die verspiegelte Fassade im Zuge der Sanierung abgebaut, so Annette Hetzenegger. Geplant ist, die Sanierung der 1982 gebauten und 1992 erweiterten Zentrale bis Ende 2027 abzuschließen.

Auch die illuminierte Weltkugel soll Ende dieses Jahres überholt werden, bleibt aber an ihrem gewohnten Standort in luftiger Höhe. Der Mensch, der auf der Erdoberfläche wandelt, „steht für das, was uns alle umtreibt, nämlich auf einem Planeten zu sein, der, wenn wir nicht aufpassen, zu einem Müllproblem wird“, so der Künstler abschließend.