Der Kölner Zoo begrüßte jetzt ein weibliches Jungtier bei den Weißnacken-Moorantilopen. Die sanften Sumpftiere sind vom Aussterben bedroht.
Vom Aussterben bedrohtKölner Zoo begrüßt Jungtier bei den Weißnacken-Moorantilopen
Im Kölner Zoo gab es Nachwuchs bei den Weißnacken-Moorantilopen. Das Jungtier, das vor 15 Tagen geboren wurde, ist weiblich. Damit gibt es jetzt fünf weibliche und ein männliches Tier im Zoo. Die Moorantilopen bekommen grundsätzlich keine Namen, sondern werden nur mit Farbmarken an den Ohren versehen.
Ausnahme ist die Mutter des Jungtiers. Sie heißt Cleo, kommt aus dem Leipziger Zoo und ist eine erfahrene Mutter. Sie bringt regelmäßig, einmal im Jahr, Nachwuchs zur Welt. Das scheue Jungtier ist ihr fünftes Kind. Es läuft sehr nah bei seiner Mutter und ahmt dabei ihr Verhalten nach. Ihren Namen hat die Antilopenart von ihrem weißen Streifen auf dem Nacken.
Sie zeichnen sich durch spreizbare Hufe aus, mit denen sie auch in sumpfigen Schwemmgebieten, wie in ihrem Ursprungsland Sudan und Äthiopien, Halt finden. Dort bevölkern sie das Delta des Weißen Nils und ernähren sich von Sumpfgräsern. Ihr langes Haarkleid bietet ihnen guten Schutz bei Regenfällen.
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Kölner Zoo begrüßt Jungtier Antilope
Auf den ersten Blick sieht das neue Mitglied der Herde aus wie ein junges Reh. Die Hörner der ausgewachsenen Moorantilopen erinnern ebenfalls an die Gattung der Hirsche. Allerdings sind sie mit der Familie der Hirsche nicht verwandt.
„Im Gegensatz zu Hirschen, deren Geweih aus Knochen besteht, haben sie ein Gehörn, welches aus demselben Material wie menschliche Haare und Fingernägel besteht. Anders als bei anderen Hornträgern wächst ihr Gehörn nicht mehr nach, sobald es abfällt“, sagt Tierpfleger Peter Zwanzger. Das mache die Antilopen anfälliger für Wildangriffe in der Natur.
„Die Natur ist knallhart, da gibt es die natürliche Auslese. Das heißt, nur die Stärksten überleben. Das hält einen Tierbestand zwar auch gesund, aber man darf nicht vergessen, wie bequem es Zootiere haben. Da kommt der Tierarzt, wenn ein Tier krank ist“, so der Tierpfleger.
Sie sind Fluchttiere, sehr schreckhaft und rennen auch schon mal gegen den Zaun eines Geheges, wenn sie sich bedroht fühlen. Die Tierpfleger des Kölner Zoos müssen also besonders auf die Antilopen achten. „Antilopen sind tiergärtnerisches Porzellan“, sage man unter den Tierpflegern, erzählt Peter Zwanzger.
Hoch bedroht in Kriegsgebieten
Die Herdentiere gelten in freier Wildbahn als hochbedroht. Die letzte Bestandserfassung der Weltnaturschutzunion ergab etwa 4000 Tiere. Grund sind Lebensraumzerstörung und Bejagung. In den Kriegsgebieten des Südsudans sind sie besonders gefährdet, weil die Tiere zur Versorgung von Soldaten möglicherweise gewildert werden.
Vor diesem Hintergrund hat der Kölner Zoo 1985 einen digitalen Zuchtplan entwickelt: das Europäische Erhaltungszuchtprogramm. Dieses sorgt dafür, dass männliche Böcke unter Zoos ausgetauscht werden, um allzu nahe Inzucht unter Tieren zu vermeiden.
Das neue Jungtier kann neben dem Giraffengehege des Kölner Zoos besucht werden.