Der Kölner Zoo erhält Zuwachs durch Weißrüssel-Nasenbären. Ein Detail unterscheidet sie von anderen Nasenbär-Artfamilien.
Nicht wählerische AllesfresserKölner Zoo zeigt ab sofort drei Nasenbären
Der Kölner Zoo hat am Donnerstag seine jungen Weißrüssel-Nasenbären vorgestellt. Die drei Tiere Pablo, Chica und Sonita kamen vor sechs Wochen aus dem Opel-Zoo im Taunus bei Frankfurt am Main nach Köln, wo sie erstmal im Stall unterkamen. Alle drei entstammen dem gleichen Wurf und sind drei bis fünf Kilogramm schwer.
Nasenbären sind hervorragende Kletterer
Im ehemaligen Grizzlybär-Gehege des Kölner Zoos fanden die bereits 14 Monate alten Tiere jetzt eine neue Heimat. In Zukunft sollen sie sich das Gehege mit einem männlichen Brillenbären teilen. Das Zusammenleben der beiden Arten hatte schon in der Vergangenheit in anderen Zoos gut funktioniert.
Sobald das Tor für die Nasenbären aufgegangen ist, flitzen diese bereits ins Gehege und an den Bäumen herauf. Der einzige männliche Nasenbär des Wurfs Pablo traut sich sogar zu, den Ast über dem Wasser zur Hälfte hinaufzuklettern. Er ist größer und schwerer als seine zwei Schwestern.
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Vor allem in Südamerika kann man den Weißrüssel-Nasenbären finden
Das Gleichgewicht halten Nasenbären durch ihren langen Schwanz, wie Dr. Alexander Sliwa weiß, der als Abteilungsleiter und Kurator für die Tiere zuständig ist. „Die Nasenbären klettern hervorragend und nutzen ihren Schwanz wie eine Balancierstange zum Ausgleichen. Und er hat natürlich auch eine Signalwirkung. Wenn sie sich zum Beispiel aufregen, stellen sie ihn auf und wenn sie ihn ringeln, ist das natürlich auch ein schönes, optisches Signal“, sagt er. Ihren Namen verdanken sie wenig überraschend ihrer ungewöhnlichen Nase.
Vom Aussterben bedroht ist der Weißrüssel-Nasenbär, Fachname Nasua narica, nicht. Den Verwandten aus der Familie der Kleinbären findet man in den südwestlichen USA in beispielsweise Arizona und Texas, aber auch im mittelamerikanischen Bereich in Ländern wie Mexiko und Guatemala bis nach Kolumbien. „Aber“, sagt der Experte Sliwa, „wo der Regenwald oder der Wald abgeholzt werden, können natürlich auch Nasenbären nicht leben“.
In freier Wildbahn werden Nasenbären bis zu neun Jahre, in Zoos oftmals auch über 15 Jahre alt. Als Allesfresser sind sie nicht wählerisch. Das Gehege sei deshalb eines der wenigen im Kölner Zoo, das ganz frei von Mäusen ist. Hauptsächlich ernähren sie sich allerdings von Insekten, wozu neben Spinnen und Skorpionen auch kleine Wirbeltiere gehören.
Laut Aufzeichnungen beherbergt der Kölner Zoo nicht zum ersten Mal Nasenbären. Laut den Büchern des Zoos soll es vor über 50 Jahren, genauer gesagt im Jahr 1966, bereits einmal Tiere der Artfamilie gegeben haben. Genaueres ist darüber allerdings nicht mehr bekannt. Ob es sich ebenfalls um Weißrüssel-Nasenbären gehandelt hat, ist deshalb schwer zu sagen. Neben ihnen gibt es auch noch die Südamerikanischen Nasenbären sowie Bergnasenbären. Die Weißrüssel-Nasenbären unterscheiden sich durch einen weißen Fleck jeweils über und unter dem Auge. In Köln warten auf die Tiere ab jetzt neue Abenteuer.