Umstrittenes DEVK-Hochhaus in KölnPolitik ändert doch noch das Verfahren
Köln – Das Verfahren zum Bau der umstrittenen, bis zu 145 Meter hohen Zentrale der DEVK an der Zoobrücke ist auf den Weg gebracht: Der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates hat in einer Sondersitzung am Donnerstag mehrheitlich die Leitlinien für das Planungsverfahren beschlossen – und die wesentliche Botschaft ist: Das größte Streitthema bleibt wie es ist. Die neue Zentrale des Versicherers kann grundsätzlich zwischen 100 und 145 Meter hoch werden.
DEVK zu Hochhaus: „Wir freuen uns jetzt erstmal, dass es grundsätzlich weitergeht“
An anderer Stelle hatte das Mehrheitsbündnis aus Grünen, CDU und Volt die Kriterien der Stadtverwaltung verändert und jetzt verabschiedet. Im Kern geht es um drei Änderungen. Erstens: Statt eines einfachen Verfahrens wird es zwei Wettbewerbe geben. Zunächst wird geschaut, wie hoch das Gebäude sein kann, wie es im Stadtbild wirkt und wie die Gebäudemasse verteilt ist. Danach geht es um die Architektur an sich.
Zweitens: Statt fünf Teams aus Planern sollen acht Teams gegeneinander antreten und Ideen entwickeln. Und drittens: Jedes Team soll sogar zwei Varianten zur Höhe entwickeln.
DEVK-Vorstand Bernd Zens sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir freuen uns jetzt erstmal, dass es grundsätzlich weitergeht. Der Wermutstropfen sind die vielen Varianten, nach meiner ersten Einschätzung wird es nun länger dauern, bis wir tatsächlich bauen können.“ Die DEVK werde nun schauen, was der Beschluss für sie bedeutet, weiterhin bleiben Monheim und Hürth demnach Alternativen.
Das Hochhaus hatte in den vergangenen Monaten für viel Streit gesorgt, unter anderem hatte die DEVK im Juli mit dem Wegzug aus Köln gedroht, weil die Verwaltung bei dem Großprojekt ihrer Meinung nicht genug Tempo gemacht hatte. Der Versicherer will die bisherige Zentrale an der Riehler Straße sanieren und auf dem benachbarten Grundstück das Hochhaus bauen. Ein Sockel soll die Gebäude verbinden. Die DEVK will bis 2028 laut eigener Aussage 750 Millionen Euro investieren. Aktuell arbeiten rund 2200 Mitarbeiter am Standort.
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Die Sitzung am Donnerstag war eine Sondersitzung, weil die Grünen in der Sitzung am 1. September noch offene Fragen hatten, vor allem zur Höhe zwischen 100 und 145 Metern. Christine Seiger von den Grünen sagte: „Die Vorlage überlässt die Gebäudehöhe und die Bruttogeschossfläche innerhalb eines extrem weiten Rahmens dem Bauherren alleine.“
In der Zeit danach verhandelte das Bündnis aus Grünen, CDU und Volt und veränderte die Vorlage der Verwaltung, doch bei der großen Spannweite der Höhe zwischen 100 und 145 Meter blieb es. Die Frage der Höhe klärt also erst der Wettbewerb. Die DEVK wünscht sich 145 Meter und ist diesem Ziel nun näher gekommen. Linke und SPD stimmten gegen den Antrag des Bündnisses.