In den Räumen einer früheren Metzgerei wird seit zwei Jahren malaysisch gekocht: Todd Lewis und Christopher Krebs servieren dort authentische Küche des südostasiatischen Landes.
Abang Toto'sEin Stückchen Malaysia nahe der Pferderennbahn in Weidenpesch

Die Inhaber des „Abang Toto's“, Christopher Krebs (l.) und Todd Lewis.
Copyright: Abang Toto's
Alles fing damals mit einem Lieferservice an. „Wir haben unser Geschäft 2019 gegründet, einige Zeit bevor es mit Corona losging“, erinnert sich Todd Lewis, heutiger Co-Inhaber des „Abang Toto's Malaysian Deli“ an der Neusser Straße 557. „Damals hatten wir uns auf Lieferungen konzentriert, mit Menü-Vorbestellung bis 10 Uhr und Auslieferung am gleichen Abend.“
Ende 2022 wagten er und sein Restaurant-Partner Christopher Krebs den Schritt zum festen Standort – nachdem sie zuvor bereits im früheren „Jupp's Deli“, in dem einst die Metzgerei Seuven saß, kulinarische Gastspiele gegeben hatten; dort hatten sie für ihren Lieferservice auch gekocht. „Wir merkten, dass die Leute nach der Pandemie wieder ausgehen und sich einen schönen Abend machen wollten“, so Lewis. Und es klappte: „Wir haben dem Standort eine Chance gegeben, und die Leute kommen hin. An Valentinstag etwa waren wir komplett ausgebucht. Der Laden ist ein wenig wie ein verstecktes Juwel“, ist er überzeugt.
Küche ist in ganz Asien populär – und an der Rennbahn in Köln
Ihr Restaurant ist eines der wenigen malaysischen in Deutschland, in Köln ist es sogar das erste – abgesehen von einem Café in Ehrenfeld, das auch malaysische Bowls serviert. Die Landesküche lohne sich zu entdecken: „Sie ist als erste Fusions-Küche der Welt bekannt, in ganz Asien ist malaysisches Essen populär – sowie auch in Australien und Neuseeland, den USA und Großbritannien.“ In Malaysia lebten neben rund 60 Prozent Malaien auch jeweils rund 20 Prozent Chinesen und Inder; dies wirke sich auch auf die Küche aus, die außerdem indonesisch und portugiesisch beeinflusst ist. „Wir wollen die malaysische Küche in Köln bekannter machen – unter dem Motto: Making Weidenpesch tastier“, erklärt Lewis schmunzelnd. „Wenn man offen für neue kulinarische Erfahrungen ist, ist dies ein großartiger Platz.“
Sein Mitinhaber, der ebenfalls malaysische Wurzeln hat, veröffentlichte im Vorjahr das Kochbuch „Malaysia – Familienrezepte aus der vielseitigsten Küche Asiens“. Soeben ist, nach einem langen Visa-Verfahren, ein Koch als Verstärkung aus Malaysia eingetroffen, mit dem er über einen Gast mit Kontakten ins südostasiatische Land in Verbindung gekommen war. „Heute hat er seinen ersten Abend hier.“
Malaysisches Streetfood in Köln-Weidenpesch
Ziel der beiden ist es, authentische malaysische Küche zu bieten. „Wir machen Streetfood, aber auf einem hohen Niveau.“ Dies werde auch von vielen malaysischen Gästen geschätzt – so sei noch am Vortag eine Gruppe aus 13 Studenten hier gewesen, die sich nach der Küche aus ihrer Heimat sehnten. „Viele sagen uns, dass unser Essen so gut ist wie dort, vielleicht sogar noch etwas besser.“ Auch bei den Zutaten setzen die beiden möglichst auf Produkte aus Malaysia, etwa bei der Sojasauce, die er entweder aus Großbritannien mitbringe oder sich schicken lasse.
Auf dem Menü hat man die Auswahl zwischen Ananas-, Mangosalat, Saté-Spießen und veganen Weckchen mit Kokospaste plus Rindfleisch oder Jackfruit als Vorspeisen; unter den Hauptgerichten befindet sich das Nationalgericht Nasi Lemak (= cremiger Reis), etwa mit Rinderragout (19,90 Euro), einer veganen Version mit Jackfruit (17,60 Euro) oder vegetarisch mit Ei aus dem Wok (13,40 Euro). Ebenfalls beliebt sei Ayam Percik, marinierte Hühnchenbrust mit Kokosmilch und Gewürzen (18,70 Euro). Unter den Getränken findet sich malaysischer Tee, nach Landesart mit viel Kondensmilch serviert, Kombucha und das alkoholfreie Root Beer, das aus den USA seinen Weg nach Malaysia fand und dort sehr populär ist.
Abang Toto's Malaysian Deli, Neusser Straße 557. Geöffnet: mittwochs und donnerstags 17 bis 21.30 Uhr, freitags und samstags 17 bis 22 Uhr, sonntags 16 bis 21 Uhr. Hinzu kommt der monatliche „Supper Club“, bei dem ein besonderes Drei-Gänge-Menü serviert wird (59 Euro pro Person, mit Wein plus 18 Euro) , nächster Termin ist Dienstag, 11. März, ab 19 Uhr.