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Passagen in Köln„Der Stellenwert von Design hat sich extrem gewandelt“

Lesezeit 2 Minuten
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Sabine Voggenreiter

Die Passagen gibt es seit 31 Jahren. Wartet die Schau dieses Jahr mit einer Neuheit auf?

Sabine Voggenreiter: Gerade weil die Passagen schon so lange existieren, greifen sie auf eine gute Substanz zurück: Sowohl was die Kölner Szene betrifft, also Kulturinstitutionen, Showrooms, Möbelhäuser und Galerien, als auch die, die von außerhalb kommen. Das ist organisch gewachsen, das ginge gar nicht, dass man es jedes Jahr komplett neu erfindet. Daran lässt sich der Stellenwert von Design ablesen: Der hat sich extrem gewandelt. Viele junge Designer produzieren selbst, das gab es früher nicht. Auch nicht, dass große Designer und Hersteller just in time oder ökologisch herstellen.

Seit Jahren spielt das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Heutzutage wird viel mit Nachhaltigkeit geworben, das sogenannte Greenwashing ist verbreitet. Aber die Aussteller, die sich bei uns präsentieren und sagen, dass sie ökologisch arbeiten, tun das auch wirklich. Es werden zum Beispiel Plexiglastische und Regale aus Ozeanmüll gezeigt. Es gibt auch Aussteller, die dezidiert nur mit Naturmaterialien arbeiten.

Welche Tendenzen kann man noch beobachten?

Dass nicht nur Industrieprodukte gezeigt werden, sondern auch immer mehr Manufakturprodukte. Viele Aussteller arbeiten auf der Schnittstelle von Handwerk und Design.

Welche Länder waren von Anfang an stark vertreten und wie verhält sich das deutsche Design dazu?

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Die klassischen Möbelländer wie Italien und Dänemark sowie Holland und Belgien waren von Anfang sehr gut vertreten. Ich bin froh, dass das deutsche Design inzwischen mitgezogen ist. Vor 20 bis 30 Jahren war es noch nicht so, aber die Qualität hat sich angeglichen und deutsches Design ist inzwischen stark innovativ.

Welche Änderung war in den vergangenen 30 Jahren wichtig für Köln als Design-Standort?

Seit etwa 25 Jahren gibt es Absolventen der Köln International School of Design an der TH. Also noch nicht so lange: Das merkt man, dass es qualifizierte Absolventen gibt, die sich hier niederlassen. Früher hätte man das nicht sagen können. Klar, es gab die Kölner Werkschulen. Die Absolventen sind ein wichtiger Motor, wenn auch nicht der einzige.