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Polizei veröffentlicht FotoKripo Köln fahndet nach Eltern des toten Säuglings

Lesezeit 2 Minuten
Handtuch

Wer kennt dieses Handtuch?

Köln – Die Polizei fahndet weiter nach den Eltern des toten Säuglings, der am Montagvormittag neben einer Babyklappe in Köln-Bilderstöckchen abgelegt worden war. Die Kripo hat nun ein Foto des Handtuchs veröffentlicht, in das der Junge eingewickelt war, und fragt: Wer weiß, wem dieses Handtuch gehört?

Das weiße Frotteetuch ist stark verschmutzt und an einigen Stellen zerschlissen. Es ist 90x40 Zentimeter groß und hat ein Blumenmuster mit grüner und lilafarbener Umrahmung. Ein Wäschezeichen mit Hersteller- oder Materialangaben fehlt. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0221/229-0 entgegen.

Polizeisprecher Wolfgang Baldes wies darauf hin, dass die Mutter des Kindes während und nach der Geburt möglicherweise keine ärztliche Hilfe hatte. Sie befinde sich „womöglich in einer psychischen Ausnahmesituation" und nehme die dringend erforderliche postnatale Beobachtung und Behandlung nicht in Anspruch. „Die Ermittler empfehlen den Kindseltern dringend, sich an eine Beratungsstelle zu wenden“, sagte Baldes.

Babyklappe war technisch in Ordnung

Unterdessen hat die Polizei die Babyklappe technisch überprüft und festgestellt, dass sie einwandfrei funktioniert. Sobald in der Klappe eine Bewegung registriert wird, ertönt ein Alarmton, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eltern-Kind-Einrichtung aufmerksam werden, zu der die Klappe gehört. In diesem Fall aber blieb die Warnung aus, denn das Kind lag neben der Klappe. Es sei davon auszugehen, dass der Säugling bewusst so abgelegt worden sei, dass der Alarm nicht ausgelöst wurde, sagte Baldes. Videoüberwacht ist der Bereich um das „Moses-Baby-Fenster" ganz bewusst nicht, um Eltern, die in Not sind, die Gelegenheit zu geben, ihr Neugeborenes im Zweifel anonym abgeben zu können.

Den Mitarbeitenden der Einrichtung – auch das hat die Polizei geprüft – sei kein Vorwurf zu machen, betonte der Polizeisprecher. Eine Mitarbeiterin hatte den Säugling bei einem routinemäßigen Kontrollgang zu der Klappe gefunden. Sie alarmierte den Rettungsdienst, ein Notarzt stellte den Tod fest. Unklar ist, ob der Junge schon tot war, als er abgelegt wurde.

Mordkommission bittet auch Ärzte und Pfleger um Hinweise

Die Mordkommission bittet insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen, Krankenhäuser und Frauenarztpraxen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, wenn eine Frau mit Symptomen einer kürzlich erfolgten Entbindung vorstellig geworden ist, ohne dass ein Säugling vorhanden war oder aber, wenn die betroffene Frau keine Angaben zu der Herkunft dieser Symptome gemacht hat oder macht.