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KVB weitet Haltepunkte ausNeue Bushaltestelle in Porz-Eil sorgt für Irritation

Lesezeit 3 Minuten
Eine Bushaltestelle an der Straße

Neu eingerichtet ist die Bushaltestelle „Leidenhausener Straße“.

Die KVB sieht in dem Halt eine verbesserte Erschließung des Kölner Stadtgebiets und will dadurch mehr Fahrgäste erreichen.

Zuerst hat Erwin Bäuml gedacht, die Haltestelle an dem Platz an der Leidenhausener Straße, Ecke Frankfurter Straße sei nur provisorisch. Doch nachdem der Vorsitzende des Eiler Ortsrings festgestellt hatte, dass das Haltestellenschild samt Fahrplan fest im Boden verankert ist, kommt er aus dem Kopfschütteln nicht heraus.

Zum einen liegen die benachbarten Haltestellen „Eil Kirche“ und „Eil Heumarer Straße“ nicht so weit auseinander. Jetzt wurde auf Höhe der Gaststätte „Zur Lindenwirtin“ mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember die neue Haltestelle für die Buslinien 151, 152 und 165 eingerichtet. „Das macht das Busfahren auch teurer“, sagt Bäuml. Zumindest für diejenigen, die Kurzstrecke fahren. Hier ist die Zahl der Haltestellen entscheidend. Laut Internetseite der KVB umfasst die Kurzstrecke vier Haltestellen.

Keine Busbuchten mehr auf Kölner Stadtgebiet

Zum anderen sieht Bäuml den Standort der Haltestelle nicht gut gewählt. Sie liegt in einem Kurvenbereich beziehungsweise in dessen Fortgang auf der Frankfurter Straße. Wenn jetzt Fahrgäste die Bushaltestelle auf der jeweils anderen Seite nutzen wollen, werden sie nach Einschätzung von Erwin Bäuml einfach über die Straße gehen. „Die Frankfurter Straße ist eine viel befahrene Bundesstraße“, mahnt er. Dass Personen die weiter entfernt liegenden Ampeln nutzen werden, glaubt er nicht. Und wenn, sei der Weg zu den anderen Haltestellen kürzer. Querungshilfen auf der Fahrbahn gibt es ebenfalls nicht.

Auch sieht Bäuml den Platz in diesem Bereich der Straße sehr beengt. Der Bus muss auf der Straße halten. Der andere Kfz-Verkehr muss in dieser Zeit warten. „Das ist inzwischen Standard, um das Einfädeln der Busse in den fließenden Verkehr zu erleichtern“, sagt Stefan Anemüller, Sprecher bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB). Die Haltezeit der Busse betrage üblicherweise wenige Sekunden. Und: „Auf Kölner Stadtgebiet werden grundsätzlich keine Busbuchten mehr eingerichtet.“

Geplantes Neubaugebiet ist ein Aspekt für Bushalt in Porz-Eil

Auf die Frage, wer den Standort gewählt hat und welche Gründe dafür sprechen, heißt es: „Im Zuge einer extern begleiteten Untersuchung zur Steigerung unserer betrieblichen Effektivität wurden seitens eines Ingenieurbüros unter anderem diverse neue Haltestellenstandorte im bestehenden Busnetz vorgeschlagen.“ Damit soll die Erschließung des Kölner Stadtgebiets verbessert und mehr Fahrgäste erreicht werden. „Die Haltestelle ,Leidenhausener Straße‘ war einer der vorgeschlagenen Standorte, für den auch die Stadtverwaltung und wir ein gewisses Potenzial sehen“, so Anemüller. Das geplante Neubaugebiet „Leidenhausener Straße“ sei ein Aspekt unter mehreren gewesen, die für den Standort der Haltestelle gesprochen hätten, teilt die KVB mit.

Auch bei der Bezirksvertretung Porz zeigt man sich verwundert über die Haltestelle. Hier verweist die KVB allerdings auf die Mitteilung „Änderungen zum Fahrplanwechsel“ zur Sitzung vom 30. November. Hier sei über die Neueinrichtungen aller Haltestellen auf Kölner Stadtgebiet informiert worden. „Die Formalien zur Anordnung und Einrichtung der Haltestelle durch die Stadtverwaltung sind bewährt und eingehalten worden.“

Wer künftig die neue Haltestelle nutzen will, wird auf einen Fahrgastunterstand verzichten müssen. „Die Platzverhältnisse reichen für die Installation nicht aus“, so KVB-Sprecher Anemüller. Ein Nutzungskonflikt zwischen der Neugestaltung des Platzes und der Bushaltestelle bestehe nicht. Das Gegenteil sei der Fall. „Durch die Einrichtung der Haltestelle hat der Platz eine weitere attraktivierende Funktion hinzugewonnen“, heißt es seitens der KVB.