Rene Denzer findet die Bezeichnung „Reaktiviertes Zentrum“ für die „Neue Mitte Porz“ in Köln etwas verfrüht.
Ein Kommentar zum Preis für die „Neue Mitte Porz“Verfrühte Würdigung für Kölner Projekt in Porzer Innenstadt
Die „Neue Mitte Porz“ hat einen Preis bekommen. Das hat Beifall verdient – oder nicht? Zu diesem Zeitpunkt: Nein. Da ist zum einen die Kategorie. Die heißt „Reaktivierte Zentren“. Doch ist die Porzer Innenstadt schon wirklich reaktiviert? Mitnichten. Der Rewe in Haus 1 hat zwar geöffnet und zieht ohne Frage Kundschaft an. Doch damit allein ist es nicht getan.
Bei den anderen Geschäften dauert es teilweise noch, bis sie eröffnen. Dann schon davon zu sprechen, dass die Revitalisierung gelungen sei, ist vermessen. Die Kritik bei den Bürgerinnen und Bürgern ist deutlich: Der Branchenmix, den sich viele erhofft haben, ist nicht wirklich da. Eine Drogeriekette gibt es jetzt auch schon. Optiker und Apotheken sind ebenfalls schon ausreichend vorhanden. Was fehlt ist ein Highlight.
Noch viele offene Projekte in Köln-Porz
Klar, die Einkaufslandschaft wandelt sich zunehmend. Da bestimmt jeder Einzelne mit einem Klick im Internet mit. Das trifft auch große Häuser und Ketten. Vielleicht sind mit den drei Häusern anstelle eines dicken Hertie-Klotzes bauliche Voraussetzungen geschaffen. Doch was ist mit dem Punkt Aufenthaltsqualität? Die dichte Bauweise steht dem entgegen. Auch an Grün fehlt es an allen Ecken und Enden. Ein lebenswertes Zentrum lebt davon.
Auch sind etliche Projekte noch nicht angepackt. Was geschieht mit der Brücke über die Hauptstraße, mit der Umgestaltung der Bahnhofstraße oder wann wird das Dechant-Scheben-Hauses abgerissen? Fragen, die erst in ein paar Jahren beantwortet werden können. Und dann erst wird man sehen können, ob von einem „Reaktivierten Zentrum“ gesprochen werden kann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es auf jeden Fall zu früh. Deswegen bleibt der uneingeschränkte Beifall für den Preis aus.