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Hertie wird abgerissenPorzer verabschieden sich vom ungeliebten Kaufhaus

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Schandfleck: Die Kaufhaus veränderte die Struktur der Porzer Innenstadt nachhaltig.

Köln-Porz – Die Porzer sagen: Tschüss Hertie – und atmen auf. Mit einem Fest verabschiedeten sich Bürger, Politiker und ehemalige Mitarbeiter von dem seit Jahren leerstehenden alten Kaufhaus am zentralen Platz ihres Veedels. „Das ist der Anfang einer neuen Zeit und das Ende eines alten Hauses, das uns stört“, rief Bezirksbürgermeister Henk van Benthem von der Bühne direkt neben dem maroden Gebäude den zahlreichen Besuchern zu.

Das seit über acht Jahren leerstehende ehemalige Hertie-Kaufhaus am Friedrich-Ebert-Platz wird nun endlich abgerissen. Damit verschwindet der zentrale Schandfleck im Herzen von Porz.

Ab Januar wird abgerissen

Verkehrsdezernentin Andrea Blome hat die nötige Abrissgenehmigung persönlich ins rechtsrheinische gebracht und mit einem symbolischen Hammer an Andreas Röhrig übergeben. Röhrig ist Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Moderne Stadt, die das Projekt Abriss und Neubau in der Porzer Innenstadt durchführt. Zum Abschied gab es aber nicht ausschließlich freudige Töne, bei einigen Besuchen des Festes schwang auch etwas Wehmut mit.

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Das Hertie-Kaufhaus kommt weg.

„Hertie war mein Herzblatt, ich habe dort 37 Jahre gearbeitet“, sagt die ehemalige Verkäuferin Karoline Kotstein. Im Laufe des Oktobers beginnen nun die ersten vorbereitenden Arbeiten für die Niederlegung des Gebäudes. Das alte Haus wird von Schadstoffen wie Asbest und PCB befreit, damit beim späteren Abbruch keine giftigen Stoffe in die Luft gelangen. Der eigentliche Abriss beginnt dann im Januar.

Das alte Warenhaus wurde in den 1970er Jahren im Zuge der Neugestaltung der Porzer Innenstadt errichtet. Das Gebäude hat auf drei Etagen eine Verkaufsfläche von 6000 Quadratmetern. Jahrzehntelang beheimatete es eine Karstadt-Filiale. Weil die Umsätze zurückgingen, wurde aus Karstadt im Februar 2007 Hertie.

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Mit dem traditionsreichen Namen und einem neuen Verkaufssortiment sollten wieder mehr Kunden angelockt werden. Doch das gelang nicht. Nur rund zwei Jahre später, im August 2009 machte Hertie endgültig dicht. Mit dem Ende der Warenhauskette begann auch ein Niedergang der Porzer Innenstadt.

Immobilie verrottete

Viele Geschäfte im näheren Umfeld des ehemaligen Kaufhauses mussten schließen und mit den Jahren verrottete die leerstehende Immobile. Jahrelang wurde intensiv nach Käufern für das Hertie-Haus gesucht. Die dazugehörige Tiefgarage sollte zwischenzeitlich sogar für den symbolischen Preis von einem Euro abgegeben werden. Aber nie kam es zu einem Abschluss. Viele mögliche Investoren zogen sich zurück, weil das Gebäude nicht aus der Hertie-Insolvenzmasse heraus gelöst werden konnte, in der es mit 30 weiteren Immobilien zusammengefasst war.

So geht es weiter

Nach dem Abriss des alten Kaufhauses soll die Fläche mit drei unterschiedlich großen Gebäuden neu bebaut werden. In den unteren Etagen sollen Einzelhandelsgeschäfte unterkommen – unter anderem ein Supermarkt. In den Obergeschossen entstehen vor allem Wohnungen und Büroräume. Zum Bauprojekt gehört auch eine neue zweigeschossige Tiefgarage. www.neuemitteporz.de

Erst Anfang 2013 gehörte das Gebäude nicht mehr zurr Konkursmasse, im Jahr 2014 erwarb die Stadt dann das Haus für 3,9 Millionen Euro. Ziel war und ist es die Porzer Innenstadt wieder zu beleben und aufzuwerten. Ein Gutachten hat ergeben, dass die Entwicklung des Bereiches ohne den alten Gebäudekomplex besser möglich ist. Deshalb rücken nun die Abrissbagger an.