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Abbruch Dechant-Scheben-HausGroße Entlastung für die Porzer Innenstadt

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Wenn alles nach Plan läuft, kann das Dechant-Scheben-Haus Ende 2018 abgebrochen werden.

Köln-Porz – Das Dechant-Scheben-Haus kann nun doch schon im Zuge des Hertie-Abbruchs weichen. Wie bei der jüngsten Sitzung des Beirats für Porz-Mitte bekannt wurde, verzichtet die Kirchengemeinde St. Josef auf einen direkten Umzug vom Dechant-Scheben-Haus in das auf dem Hertie-Gelände geplante Haus 3, in dem die Kirchengemeinde nach Abbruch ihres Gemeindehauses untergebracht werden soll.

Mitgeteilt wurde die Entscheidung, die neue Möglichkeiten in der Planung bietet, von Theo Eich vom Kirchenvorstand St. Josef: „Die Tiefgarage und Hertie werden zuerst angegangen, dann soll aus der Baugrube heraus das Dechant-Scheben-Haus abgebrochen werden“, sagte er.

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Das sei die Idee, Gespräche unter anderem mit dem Stadtentwicklungsamt habe man diesbezüglich bereits geführt. „Wenn wir das Dechant-Scheben-Haus nicht mehr haben, müssen wir das Gemeindeleben bis zur Fertigstellung von Haus 3 eben anders gestalten“, führte Eich aus. Auch dafür gebe es bereits Pläne. Wenn alles gut laufe, dann könne Ende 2018 der Bagger seine Zähne am Dechant-Scheben-Haus ansetzen.

Baustellenverkehr durch Hauptstraße

Laut Beiratsmitglied Klaus Schäfer vom Bündnis Porz-Mitte könne durch den direkt anschließenden Abbruch des Dechant-Scheben-Hauses die Belastung für Porz-Mitte gesenkt werden: „Der Baustellenverkehr kann dann über die Hauptstraße abgeleitet werden und muss nicht durch die Fußgängerzone fahren“, erklärte Schäfer. Mietverträge, die noch auf dem Dechant-Scheben-Haus liegen, könnten laut Andreas Röhrig allerdings das Vorhaben gefährden. „Wenn die Mieter nicht freiwillig ihre Verträge kündigen, müssen wir warten, bis sie abgelaufen sind“, vermutete der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Moderne Stadt.

Porzer Akteure

Der Beirat für Porz-Mitte ist ein von der Politik beschlossenes Gremium mit Vertretern aus Politik, Bürgerschaft, Kirchengemeinden und weiteren Interessensgemeinschaften. Dabei gilt es, wichtige Porzer Akteure an einen Tisch zu bringen, die regelmäßig über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für Porz-Mitte diskutieren. (lei)

Röhrig teilte mit, dass das Projektbüro seiner Gesellschaft in Porz-Mitte eröffnet werden soll. „Von dort aus werden wir die Baustelle koordinieren“, sagte er. Bisher würden alle Projekte planmäßig verlaufen, mit dem Abbruch soll weiterhin Anfang Oktober begonnen werden. Über die Entwicklung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK), wie das Integrierte Handlungskonzept (IHK) auf Bitte des Landes NRW wegen Verwechslungsgefahr mit der Industrie- und Handelskammer (ebenfalls IHK) nun genannt werden soll, informierte Ina Fohlmeister vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik.

Bürger bringen Ideen ein

„Die eingebrachten Ideen der Bürger bei der Bürgerbeteiligung werden gerade in das ISEK eingearbeitet. Und sobald das Konzept verwaltungsintern abgeschlossen ist, kommt es zur Beratung in die zuständigen Gremien“, schilderte Fohlmeister. Wenn man den Zeitplan für das ISEK einhalten wolle, könne man allerdings nicht gewährleisten, dass das ausgearbeitete Konzept vor der Abstimmung in der Bezirksvertretung, im Stadtentwicklungsausschuss und schließlich im Rat noch einmal im Beirat diskutiert werden könne.

„Wenn wir Förderanträge durch den Rat haben wollen, dann geht es nicht anders“, erklärte Norbert Becker, Vorsitzender des Beirats. Man wolle versuchen, so die Verwaltung, die Vorlage zum Konzept am 7. November zeitgleich der Politik und den Beiratsmitgliedern vorzulegen. Bereits zwei Tage später, am 9. November, soll die Verwaltungsvorlage in der Sitzung der Bezirksvertretung beschlossen werden, um eine mögliche finanzielle Förderung durch das Land NRW mit den für 2017 zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu gefährden.

Für eine ausgiebige Diskussion im Beirat für Porz-Mitte über die Ergebnisse des ISEK bleibt also kaum Zeit. Laut Fohlmeister werde das Integrierten Stadtentwicklungskonzept jene Ideen der Bürger beinhalten, die die Verwaltung als umsetzbar ansehe. Welche das bisher sind, darüber gab sie keine Auskunft.