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Bündnis Porz-Mitte diskutiertAußengastronomie soll Rheinboulevard neu beleben

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Die Bürger vom Bündnis Porz-Mitte diskutieren über die Entwicklungen im Veedel.

Porz – Für seine Mitgliederversammlung hatte sich das Bündnis Porz-Mitte viel vorgenommen – und schließlich auch viel erreicht. Ideen zu diversen Themen, die an die Revitalisierung von Porz-Mitte gekoppelt sind – darunter der Verkehr, die Rheinuferpromenade sowie das Dechant-Scheben-Haus – stellten die Arbeitskreise des Bündnisses vor, ehe die Mitglieder darüber beraten und abstimmen konnten. Das Ziel: Klare Positionen zu schaffen, die dann durch die drei Bündnis-Mitglieder im Beirat für Porz-Mitte vertreten werden.

Erstes Thema war der Abbruch des Dechant-Scheben-Hauses. „Die Kirchengemeinde muss von der Stadt unterstützt werden, indem sie Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt bekommt“, forderte Vorstandsmitglied Hans Baedorf. Eine pfarrlich genutzte Fläche werde weiterhin ebenso gebraucht wie die Sakristei, die den Abbruch nicht überstehen werde, ergänzte Margarete Even vom Kirchenvorstand St. Josef. „Das Haus ist mit der Kirche verbunden, daher ist viel Vorleistung zu erbringen“, erklärte Baedorf.

Das Bündnis einigte sich darauf, dass die Kirchengemeinde überdies auch finanzielle Unterstützung benötige und dass noch vor dem Abbruch ein Baukonzept vorliegen solle, um die Unterbringung der Kirchengemeinde zu sichern.

Gemeinschaftsgrundschule und Musikschule sollen gemeinsam erhalten bleiben

Auf einen Prüfauftrag einigten sich die Mitglieder hinsichtlich des Platzes, der durch einen Abbruch des Dechant-Scheben-Hauses entsteht. Damit soll festgestellt werden, wie der Platz gestaltet und ob er möglicherweise vergrößert werden könnte, wenn der geplante Neubau auf dem Friedrich-Ebert-Platz kleiner würde. An ihrem Standort erhalten bleiben sollen die Gemeinschaftsgrundschule Hauptstraße sowie die Carl-Stamitz-Musikschule, fordert das Bündnis.

Das Ensemble aus Musik- und Grundschule sei reizvoll gerade für junge Familien, die nach Porz ziehen wollten, befand eine Bürgerin. „Mit dem geplanten Abzug des Berufskollegs werden wir dort zudem hervorragende Reserveflächen haben“, sagte Klaus Schäfer, Geschäftsführer des Bündnisses.

Beide Institutionen sollen gestärkt werden, verlangt das Bündnis. Das gleiche gelte für das Jugend- und Gemeinschaftszentrum Glashütte, das zusätzliches Personal bekommen sollte, das Seniorennetzwerk sowie die Arbeiterwohlfahrt. „Viele Porzer wissen nicht einmal, dass wir hier ein Zentrum haben, wo alte Menschen hingehen können“, schilderte Waltraut Bauer von der AWO und wünschte sich eine Zusammenarbeit zwischen jung und alt.

Rheinboulevard soll Gastronomie erhalten

Das Bündnis stimmte dafür, den Rheinboulevard mit stationärer Außengastronomie neu zu beleben. Zusätzlich gefordert wurden Gastronomie-Angebote im Erdgeschoss des Rathauses. Die Brücke, die vom Friedrich-Ebert-Platz Richtung Rhein führt, soll nach dem Willen des Bündnisses um fünf Meter zu beiden Seiten verbreitert werden. Zudem sollen die dort stehenden Pavillons abgebrochen werden. So könne eine Sichtachse zum Rhein sowie ein zusätzlicher Platz mit Verweilcharakter entstehen.

Mit dem Verkehr hatten sich Hans Baedorf (Bürgerverein Zündorf) und Simin Fakhim-Haschemi (Urbacher Bürgerverein) auseinandergesetzt. Um die Porzer City verkehrlich zu entlasten, solle – basierend auf nie umgesetzten alten Plänen – eine Trasse inklusive neuer Brücken für den Durchgangsverkehr parallel zur S-Bahn entstehen. Auch hierfür stimmten die Mitglieder. Im Hinblick auf eine Verlängerung der Linie 7 sowie eine Verschönerung des Gleisbetts will das Bündnis einen Vertreter der KVB in den Beirat holen. „Die sind bisher dort nicht vertreten“, bemängelte Fakhim-Haschemi.

Bei Nachwahlen zum Vorstand wurde Philipp Neuhaus, bisher kommissarischer Vorsitzender, zum Vorsitzenden des Bündnisses Porz-Mitte gewählt. Waltraut Bauer und Jochen Reichel sind seine Stellvertreter. Neu in den Vorstand gewählt wurde Markus Thiebes.

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