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Karneval während CoronaAuch der Karnevalszug in Köln-Wahn fällt aus

Lesezeit 3 Minuten
Zoch-Wahn

Gedränge am Karnevalszug ist in Wahn sonst gern gesehen, nicht aber zu Corona-Zeiten. Deshalb wird der Zug abgesagt. 

  1. Wie auch in Ehrenfeld und Zollstock ist den Wahner Karnevalisten die Corona-Ansteckungsgefahr zu groß.
  2. Deshalb hat die Interessengemeinschaft Wahner Karneval (IGWK) ihren traditionellen Samstagszug jetzt abgesagt.
  3. Der Orden für 2021 ist schon fertig. Was damit passiert, lesen Sie hier.

Wahn – Der Wahner Karnevalszug in der Session 2020/21 fällt aus. Mit dieser Entscheidung erlöst die Interessengemeinschaft Wahner Karneval (IGWK) jetzt die aktiven Narren im Porzer Osten aus der Ungewissheit, ob sie sich auf den traditionellen Samstagszug vorbereiten sollen oder nicht. Wie etwa auch in Ehrenfeld und Zollstock ist den Veranstaltern die Corona-Ansteckungsgefahr zu groß.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Peter Besgen, Vorsitzender der IGWK. „Aber letztlich gab es keine Alternative zur Absage.“ Angesichts der Pandemie seien Hygiene- und Abstandskonzepte für den Zug notwendig, die von der Gemeinschaft schon aus finanziellen Erwägungen nicht gestemmt werden könnten.

Wunsch nach eingezäunten Zugweg in Wahn

„Es gab durchaus Wünsche, dass zum Beispiel der Zugweg eingezäunt werden könnte. Aber das hätte immense Kosten nach sich gezogen, wir hätten zudem jede Menge Security-Mitarbeiter buchen müssen – und sicher wäre der Zug dann dennoch nicht“, gibt Besgen Einblick in die Vorstandsüberlegungen-Überlegungen.

Mit laut Polizei-Schätzungen 45 000 jecken Zuschauern entlang der Straßen gehöre der Wahner Narrenzug zu den besucherstärksten Kölner Vorortzügen. Und diese vielen Besucher könne man eben nicht kontrollieren, auf Abstand halten und zur Einhaltung eines Hygienekonzeptes veranlassen. „So eine Verantwortung können wir nicht übernehmen“, stellt Besgen klar. Im Gedränge und bei karnevalistisch überschäumender Laune könnten halt manche guten Vorsätze verloren gehen, das sei zu riskant. „Es wäre furchtbar, wenn trotz aller guten Konzepte der Wahner Zug zum Ansteckungs-Hot-Spot würde.“ Da sei es besser, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.

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Den Mitgliedsvereinen wollen Besgen und der Vorstand die Gründe für die Absage persönlich darlegen, wenn am Dienstag, 20. Oktober, 19 Uhr, die nachgeholte Jahreshauptversammlung der IGWK stattfindet. In der Gaststätte Cocina Simple Wahn (SSZ Wahn, Frankfurter Straße 320) soll außer den Jahresberichten auch die Zugabsage Thema sein. „Etliche der jährlich gut 40 teilnehmenden Gruppen haben schon nachgefragt, was mit dem Zug wird und manche haben von sich aus die Teilnahme für 2021 abgesagt“, berichtet Besgen. „Wir werden den Aktiven mitteilen, dass unser Motto "Mir all sin bunt un jeck" wie Konfetti für das darauffolgende Jahr bestehen bleibt“, führt der Vorsitzende aus.

Kosten vermeiden, Ideen reifen lassen

Die Gruppen könnten aufgrund der offiziellen Absage jetzt noch Kosten vermeiden, wie sie durch Bestellungen von Wurfmaterial entstünden, und ihre guten Ideen für Zugwagen und Kostüme eben fürs nächste Jahr aufheben und weiter ausbauen.

Die Jahreshauptversammlung findet wegen der Abstands- und Hygienemaßnahmen beim SSZ Wahn statt, wo viel Platz zur Verfügung steht. Dennoch sind die Gruppen aufgerufen, jeweils nur eine oder einen Abgesandten zur Versammlung zu schicken.

Der Orden der IGWK, den die Wahner immer früh in Auftrag geben, ist für 2021 schon fertig, wird den Zugausfalls aber überdauern. Der Orden wird im darauffolgenden Jahr einfach mit einer eigens angehängten Jahreszahl 2022 versehen und so zu etwas Besonderem. Dass auch in Wahn dennoch Karneval gefeiert wird, hält Besgen für selbstverständlich. Nur eben dieses Mal ohne die großen Veranstaltungen und ohne den Samstagszug.

Auch Wahner Weihnachtsmarkt fällt aus

Den besonderen Gegebenheiten in Pandemie-Zeiten fällt auch der Wahner Weihnachtsmarkt zum Opfer. Es sei nicht möglich, Abstands- und Hygienevorschriften wirksam umzusetzen, ohne den Charakter des gemütlichen Marktes grundlegend zu verändern. „Wir werden aber am 17. November dennoch den großen Weihnachtsbaum schmücken“, verspricht Besgen.