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Generalprobe in Porz-LindKölner Schüler üben für Robocup-WM nach Eindhoven

Lesezeit 3 Minuten
Am Laptop programieren die Schüler die Roboter.

Am Laptop programieren die Schüler die Roboter.

Fußballspiele oder simulierte Rettungseinsätze: Bei der Firma Igus in Porz-Lind waren Roboter zu Gast für eine Generalprobe des Robocup Juniors.

Luis und Ismael sitzen an einem Tisch. Vor ihnen steht ein Laptop. Die beiden Jungs überlegen. „Der Roboter an sich kann fahren“, sagt Luis. Doch das nützt nichts, den Roboter selbstständig durch ein Labyrinth fahren zu lassen. Sensoren müssen her, die die Entfernung messen können. Am Laptop muss das programmiert werden. Schließlich soll der Roboter eigenständig erkennen, ob vor ihm eine Wand ist oder nicht. „Ist das der Fall, soll der Roboter schauen, welcher Weg frei ist“, sagt Isamel. In die Richtung soll sich der Roboter dann bewegen.

Das Labyrinth ist aber nur eine von mehreren Stationen, die in einer noch leerstehenden Halle der Firma Igus in Porz-Lind aufgebaut sind. An weiteren sollen Roboter gegeneinander Fußball spielen, an einer anderen Station geht es darum, dass Roboter einen vorgegebenen Weg folgen können. Auch einen simulierten Rettungseinsatz gilt es zu meistern. Dafür müssten Luis und Ismael ihren Roboter aber noch mit Farbsensoren ausstatten. „Wir müssen erst einmal das mit den Entfernungssensoren hinbekommen“, sagt Luis. Die beiden Elftklässler des Heinrich-Böll-Gymnasiums aus Troisdorf überlegen gemeinsam, wie sie dem Roboter vor ihnen entsprechende „Instruktionen“ geben können.

Die besten Teams fahren zur Robocup-WM nach Eindhoven

Die Fußballspiele oder simulierten Rettungseinsätze mit Robotern sind Teil der Generalprobe des Robocup Juniors wird. Dabei handelt es sich um den größten internationalen Robotik-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 19 Jahren. Er hat das Ziel, die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik populärer zu machen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler treten mit ihren selbstgebauten Robotern in verschiedenen Wettkämpfen an. Erstmalig ist die Igus GmbH Gastgeber für die Generalprobe des NRW-Qualifikationsturniers. Es ist eines von acht, bei denen sich die Teams für die Deutsche Meisterschaft in Kassel im April qualifizieren können.

Ein Fußballspiel der etwas anderen Art: Zwei Roboter spielen gegeneinander.

Ein Fußballspiel der etwas anderen Art: Zwei Roboter spielen gegeneinander.

Die erfolgreichsten Teams haben außerdem die Chance an der Weltmeisterschaft 2024 in Eindhoven oder an der Europameisterschaft in Deutschland teilzunehmen. Die Idee zu der Generalprobe bei Igus hatte Winfried Schmitz. Der Lehrer für Physik und Mathematik an der Christophorusschule Königswinter organisiert seit mehreren Jahren den Wettbewerb. Die Firma Igus sei als Robotik-Experte und Unterstützer der unterschiedlichen Roboterligen bekannt. „Da lag es nahe, anzufragen, ob wir hier unsere Generalprobe durchführen können.“

Porzer Firma vertreibt auch Roboter- und Automatisierungslösungen

Igus hat sich auf präzise Spritzgussteile aus technischen Kunststoffen spezialisiert. Es werden unter anderem Spezialkabel hergestellt und Energieketten. Die Ketten sind Bauteile im Maschinenbau. Sie schützen flexible Kabel, pneumatische oder hydraulische Leitungen. Solche Kabel sind beispielsweise an einem Maschinenteil angeschlossen, welches dauernd hin und her bewegt wird. Das Unternehmen entwickelt, testet, produziert und vertreibt aber auch Automatisierungs- und Roboterlösungen. Dabei setzt das Unternehmen mit Hauptsitz in Porz-Lind auf Kunststoff. Das macht die Sache kostengünstiger.

„Es ist wichtig, dass die Schüler vor dem Qualifikationsturnier ihre Roboter in einer Wettkampfumgebung testen und Fehler ausmerzen. Außerdem bietet die Veranstaltung uns die Möglichkeit, unsere Schiedsrichter zu schulen“, so Schmitz. Alexander Mühlens, Geschäftsbereichsleiter Low-Cost-Automation bei Igus, freut sich über die Gastgeberrolle. Die Förderung des Roboternachwuchses liege dem Unternehmen sehr am Herzen.

Und der ist mit Eifer und Konzentration dabei. 22 Teams haben sich für die Generalprobe angemeldet. Beim Fußball, wo zwei Roboter gegeneinander antreten, läuft es bei einem Team scheinbar nicht so rund. Der Roboter führt den Ball auf das eigene Tor. Doch kurz vor einem Eigentor, bekommt er die Kurve gekratzt und macht sich auf den Weg zum gegnerischen Kasten und versenkt schließlich den Ball. Während hier das Tor gefeiert wird, sitzen Ismael und Luis noch am Laptop. Sie scheinen eine Lösung für ihren Roboter gefunden zu haben. Ob es funktioniert, wird sich im Labyrinth zeigen.