AboAbonnieren

Neues Versorgungszentrum in Köln-PorzHerzspezialisten arbeiten zusammen

Lesezeit 4 Minuten
HiIfeHerzPorz2

Das Ärzte-Team mit  Claudia Boschke,  Joachim Schaefer und  Simon Pingel nutzt  in seiner  Praxis moderne Diagnosetechnik. 

  1. Spezialisten aus Krankenhaus und Praxis arbeiten zusammen.
  2. Das spart den Kassen Kosten und den Patienten Wartezeiten.
  3. Professor Marc Horlitz spricht von einer Win-win-win-Situation.

Porz – Herz-Patienten in Porz und in weiterem Umkreis sollen von der erheblich verbesserten Vernetzung zwischen Krankenhausbehandlung und ambulanter kardiologischer Hilfe profitieren, die das neu gegründete Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für Herz- und Gefäßerkrankungen bietet. Der niedergelassene Kardiologe Joachim Schaefer, seit 30 Jahren mit seiner Praxis in Porz-Mitte ansässig, und die Kardiologie des Krankenhauses Porz am Rhein setzen das Kooperationskonzept in den Räumen der Kardiologie-Praxis an der Bahnhofstraße um und stellten jetzt die Vorzüge heraus. Die enge Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Hilfe kann für Patientinnen und Patienten demnach Wartezeiten erheblich verkürzen und ihnen auch den Zugang zur hochmodernen Diagnostik- und Behandlungstechnik erlauben, die das Krankenhaus zu bieten hat.

Keine Doppeluntersuchungen

Die Gründung des medizinischen Versorgungszentrums erleichtert den fachlichen Austausch aller behandelnden Ärzte, die Übergänge von einem Behandlungsort zum nächsten werden geglättet, Doppeluntersuchungen vermieden und Patienten können beispielsweise nach einer Herz-Operation im Porzer Krankenhaus ohne Wartezeiten zur Nachversorgung in die Praxis an der Bahnhofstraße überwiesen werden. Der Kardiologe Joachim Schaefer führt mit seiner Kollegin Claudia Boschke die einzige niedergelassene Kardiologiepraxis in Porz . Sie behandeln unter anderem Durchblutungs- oder Herzrhythmusstörungen.

HilfeHerzPorz

Das Team des Medizinischen Versorgungszentrums kann jetzt erweiterte Praxisräume an der Bahnhofstraße nutzen und arbeitet eng mit der Kardiologie des Krankenhauses Porz  zusammen.

Für die 120.000 Einwohner des Stadtbezirks und viele weitere Herz- und Gefäßpatienten aus der Umgebung ergaben sich daraus oft längere Wartezeiten. „Das kann nun weitgehend vermieden werden“, sagt Professor Marc Horlitz, Chefarzt der Kardiologie am Krankenhaus Porz am Rhein. Das MVZ schaffe das perfekte Bindeglied zwischen Praxis und Klinik . Patienten seien bei der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen auf ärztliche Fürsorge in der ambulanten Betreuung und gleichermaßen auf den Einsatz von High-Tech-Medizin angewiesen – beides ermögliche das MVZ jetzt.

EKG und Ultraschall

Joachim Schaefer hat die Praxisräume um die Fläche der früheren benachbarten Buchhandlung erweitern lassen. Die Praxis bietet jetzt drei sehr gut ausgestattete Diagnose- und Behandlungseinheiten – auch für Patienten , die keine Treppen mehr bewältigen können. Untersuchungsräume mit moderner Leistungsdiagnostik, EKG und Ultraschall sowie die Sprechzimmer sind jeweils zu Einheiten zusammengefasst, die Patienten in einer Abfolge durchlaufen können.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch das vermeidet bei Arztbesuchen längere Wartezeiten. Das Ärzteteam wurde um den bisher als Oberarzt im Porzer Krankenhaus tätigen Kardiologen Simon Pingel verstärkt. Er ist sowohl in der Praxis an d er Bahnhofstraße als auch in der Klinik für die Patienten da und wirkt als eine Art „Verbindungsoffizier“. „Durch die digitale Vernetzung von Krankenhaus und Praxis und den persönlichen, vertrauensvollen Kontakt zwischen den Medizinern an beiden Standorten wird die Patientenüberleitung sehr viel einfacher“, sagt Pingel und folgert: „So bleibt mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Kranken“.

Stationäre und ambulante Betreuung verzahnt

Als „Win-win-win-Situation!“ bezeichnen Schaefer, Horlitz und Krankenhaus-Geschäftsführer Arist Hartjes die neu geschaffene Einrichtung. Denn nicht nur für die Patienten ergäben sich daraus ausschließlich Verbesserungen. Auch die Ärzte könnten hürdenfreier agieren. Die Verzahnung von stationärer und ambulanter Patientenbetreuung erspare zudem den Versicherern Kosten.

„Das MVZ setzt jetzt schon um, was die Politik an neuen Strukturen für eine gute Zukunft des Gesundheitswesens fordert“, sagt Hartjes. „Bei der Ambulantisierung des Gesundheitswesens müssen wir uns auf ein Umdenken einlassen und bisherige Sektorengrenzen zwischen stationärer und ambulanter Hilfe überwinden. Wenn das so gut klappt wie in der neuen Verbindung mit der erfahrenen Kardiologiepraxis Schaefer, ist das ein Glücksfall für alle.“ Mit dem MVZ, das Hartjes als Geschäftsführer leitet, hat das Krankenhaus für bisher Privatpatienten vorbehaltene kardiologische Leistungen auch die Voraussetzungen zu kassenärztliche Behandlungsmöglichkeiten erfüllt. Verbindungsarzt Simon Pingel hat seit neuestem einen Sitz der Kassenärztlichen Vereinigung und kann deshalb Kassenpatienten auch im Krankenhaus ambulant behandeln.„Wir bieten Patienten die verzahnte Behandlung zwischen stationärem Aufenthalt und ambulanter Betreuung im MVZ an – das ist aber nicht verpflichtend“, macht Horlitz deutlich. „Wer seinen eigenen niedergelassenen Kardiologen hat und dort nachbetreut werden will, kann das selbstverständlich frei wählen.“