Der Stadtteil Poll wächst. Nun steht ein weiteres Bauvorhaben auf dem Plan. Die Bezirksvertretung Porz legt dabei einen ganz besonderen Fokus auf den Baustellenverkehr.
Köln-PollBauvorhaben soll dringend benötigten Wohnraum schaffen
Der Stadtteil Poll wächst. Während am Marktplatz an der Siegburger Straße schon fleißig gebaut worden ist und dort ein neues Zentrum entsteht, ist es ein paar Hundert Meter weiter noch nicht soweit. Auf der Fläche der ehemaligen Wagenhalle der Firma Laukat an der Siegburger Straße 275-277 neben der Eisenbahnbrücke auf Höhe der Stadtbahnhaltestelle „Raiffeisenstraße“ sollen aber ebenfalls Wohnungen gebaut werden. 89 um genau zu sein. Das hat die Stadtverwaltung der Bezirksvertretung Porz mitgeteilt.
Die Wohnungen sollen in vier aneinander gereihten viergeschossigen Gebäuden entstehen. Der Bauantrag zu dem Vorhaben wurde bereits am 20. Juli dieses Jahres genehmigt. Aufgrund der Größe des Baugrundstücks von über 3000 Quadratmeter wäre eigentlich auch die Bezirksvertretung bei der Entscheidung mit im Boot gewesen. War sie aber nicht. „Angesichts der Sitzungspause der Bezirksvertretung Porz wurde die Baugenehmigung erteilt“, teilt die Stadtverwaltung mit. In der Sommerpause zwischen Anfang Juni und Ende August hatte es keine Sitzung des Gremiums gegeben. Da sich das Bauvorhaben jedoch in die unmittelbare Umgebung einfügt, „sprechen keine öffentlich-rechtlichen Vorschriften gegen die positive Bescheidung des Antrages“, so die Verwaltung. Mit dem Bauvorhaben entstehe dringend benötigter Wohnraum für den angespannten Wohnungsmarkt der Stadt Köln.
Schwerlastverkehr nicht durch den Ortskern schicken
Und auch die Bezirksvertretung Porz hat gegen neuen Wohnraum auf vorhandenen Flächen nichts einzuwenden. „Die Lage des Bauprojektes lässt aber befürchten, dass der Baustellen-, und damit insbesondere der Schwerlastverkehr über die Siegburger Straße in der Richtung Porz zur Anschlussstelle der A4 abgewickelt wird“, so die SPD-Fraktion. Die sieht darin eine weitere „hohe Belastung und Beeinträchtigung für den ohnehin schon ausgelasteten, engen Poller Ortskern und das Geschäftszentrum“. Es müsse daher sichergestellt werden, dass die Baustellenverkehre in Richtung Deutz über den östlichen Zubringer und die Straße „Im Hasental“ erfolgen. So werde derzeit auch bei dem angrenzenden Bauprojekt der „Strabag“ auf der anderen Seite der Eisenbahnbrücke verfahren.
Die Sozialdemokraten wollen ebenfalls sichergestellt wissen, dass mit Beginn des Bauvorhabens an der Siegburger Straße Fahrten über Schleichwege unterbunden werden. Dazu zählen die Straßen Altenberger Kreuz, Rolshover Kirchweg und Kaltenbornweg. Die Verwaltung wird gebeten, hierzu verbindliche Absprachen und Vereinbarungen mit dem Vorhabenträger und gegebenenfalls den ausführenden Unternehmen zu treffen. Dies soll für alle Phasen des Bauprojektes gelten. Der Vorschlag der SPD findet auch bei den anderen Parteien Anklang. Schwerlastfahrten durch den Ortskern sollen vermieden werden. Stefan Götz, Chef der CDU-Fraktion, wollte den Antrag nur um einen Punkt ergänzt haben. So soll sichergestellt werden, dass örtliche Handwerksbetriebe mit Transportern unter 3,5 Tonnen nicht von einem Fahrverbot durch den Ortskern betroffen sind.