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Schock-Werners Adventskalender 6Das Poller Milchmädchen am Efeuplatz

Lesezeit 2 Minuten
Das Poller Milchmädchen auf dem Efeuplatz in Poll.

Das Poller Milchmädchen auf dem Efeuplatz in Poll.

Die Dombaumeisterin a.D. Barbara Schock-Werner besucht am 6. Dezember den Efeuplatz in Poll mit dem Denkmal eines Milchmädchens.

Wie Sie wissen, war mein Arbeitsplatz über viele Jahre der Dom. Linksrheinischer, könnte man sagen, geht es nicht. Und tatsächlich ertappe ich mich dabei, dass mein Verhältnis zur anderen Rheinseite vor allem vom Blick hinüber bestimmt ist.

Vielleicht hatte Leserin Bettina Greven diesen Verdacht, als sie mir schrieb und den Efeuplatz mit dem Poller Milchmädchen als einen Ort der Ruhe empfahl. Von so etwas wissen im Wesentlichen nur die Leute, die in der Umgebung wohnen. Gut, dass ich dem Tipp gefolgt bin und so wieder eine Entdeckung gemacht habe.

Ein Denkmal für den ausgestorbenen Berufsstand

Der Stadtteil Poll war bis ins 20. Jahrhundert ein Dorf, dessen Bewohner vom Fischfang lebten und von der Milchwirtschaft. Die Poller Bauern waren wichtige Lieferanten für die Kölner Stadtbevölkerung. Ihre Frauen und Töchter fuhren die frische Milch jeden Tag mit Eselskarren auf die Märkte im Linksrheinischen. Wie ich bei meiner Vorbereitung lernte, brachten sie die Milch für ihre Kunden aber auch direkt bis zur Haustür.

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Mit ihrer bunten Tracht waren die „Poller Milchmädchen“ stadtbekannt. Auf dem Efeuplatz, einem kleinen quadratischen Park mit Blumenbeeten und Bänken inmitten einer dichten Wohnbebauung aus geduckten Einfamilienreihenhäuschen, ist ihrem längst ausgestorbenen Berufsstand ein Denkmal gewidmet: Eine weibliche Figur undefinierten Alters trägt das charakteristische Kopftuch der Poller Milchmädchen, einen weiten Rock und Holzschuhe. In den Händen hat sie zwei Milchkannen. Hinter ihr steht der Esel, der ihren – hier nicht vorhandenen – Milchkarren zieht. Ein Fisch auf dem Denkmalsockel erinnert an den ehedem zweiten Haupterwerb der Poller.

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