Im Juli nimmt ein neuer Geschäftsführer seine Arbeit am Porzer Krankenhaus auf.
Nach prekärer finanzieller LageNeuer Geschäftsführer des Porzer Krankenhauses steht fest
Andreas Weigand wird neuer Geschäftsführer des Porzer Krankenhauses. Das geht aus einer Mitteilung des Krankenhauses hervor. Ab Juli wird er seine Arbeit aufnehmen. Weigand wurde von der Krankenhausstiftung einstimmig als Nachfolger berufen. Auch der Aufsichtsrat des Porzer Krankenhauses hatte Weigand als Geschäftsführer empfohlen.
Mit Weigand gewinne das Krankenhaus „einen äußerst kompetenten und erfahrenen Geschäftsführer“, wird Dr. Ralf Unna, Vorsitzender des Kuratoriums in der Mitteilung zitiert. Er werde das Haus „mit seiner Expertise und Vision optimal führen und zukunftsorientiert weiterbringen“, so Anne Henk-Hollstein, Vorstandsvorsitzende des Aufsichtsrates.
Und Sigurd Claus, Vorstandsvorsitzender der Krankenhausstiftung, sieht laut der Mitteilung in Andreas Weigand „eine sehr gute Wahl für diese Position“. Seine langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen und seine innovative Herangehensweise werden eine Bereicherung für das Krankenhaus sein, wird Claus weiter zitiert.
Weigand will Porzer Krankenhaus weiterentwickeln
Weigand hat früher unter anderem als Urologe bei den Katholischen Kliniken Oberberg gearbeitet, war bei der Rhön-Klinikum-AG in der Bereichsleitung Medizin angestellt und war Vorstand vom Deutschen Krankenhausinstitut.
Zuletzt war Weigand sechs Jahre lang Geschäftsführer der Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord GmbH. Er sei sehr dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen und er freue sich, „gemeinsam mit dem gesamten Team des Krankenhauses Porz am Rhein die Zukunft des Hauses aktiv zu gestalten und weiterzuentwickeln“, wird Weigand in der Mitteilung zitiert.
Turbulent ging es am Porzer Krankenhaus im vergangenen Jahr zu. Zunächst war im März 2023 der damalige Geschäftsführer Arist Hartjes abberufen worden. Grund seien keine finanziellen Probleme, sondern unterschiedliche Auffassungen über die künftige strategische Ausrichtung des Krankenhauses gewesen, hieß es zunächst. Mit Professor Marc Horlitz hatte der Chefarzt der Kardiologie die Funktion des Geschäftsführers ehrenamtlich übernommen. Schnell rutsche Klaus Kabino an seine Seite.
Städtische Finanzspritzen nur durch Auflagen
Nach der Abberufung von Arist Hartjes war die prekäre finanzielle Lage des Krankenhauses öffentlich geworden. Nur mit Finanzspritzen der Stadt in Form eines Darlehens ist eine drohende Insolvenz abgewendet worden. Voraussetzung für die finanzielle Unterstützung waren allerdings Satzungsänderungen der Krankenhausstiftung als Träger des Krankenhauses. Damit hat sich die Stadt große Einflussnahme auf das Stiftungskrankenhaus gesichert. Dessen Förderverein hatte nicht nur diesen Punkt kritisiert. Auch die Absicherung des Darlehens durch Grundstücke der Krankenhausstiftung wird kritisch gesehen.
In der Geschäftsführung war unterdessen für Marc Horlitz im Juli 2023 Schluss. Der Chefarzt wollte sich voll und ganz wieder auf die Kardiologie konzentrieren. Neben Kabino war von September 2023 an Hans-Peter Jochum als Sanierungsgeschäftsführer des Krankenhauses tätig. Die Tätigkeit von beiden endet zum 30. Juni dieses Jahres.