Der „Polis Award“ in Silber für Stadt- und Projektentwicklung geht an das Projekt „Neue Mitte Porz“ – zum Unmut der Porzer.
„Schlecht geplant“, „kein Branchenmix“Bürger kritisieren Auszeichnung von Kölner Stadtentwicklungsprojekt
Das Projekt „Neue Mitte Porz“ hat einen „Polis Award“ in Silber für Stadt- und Projektentwicklung in der Kategorie „Reaktivierte Zentren“ erhalten. „Der Preis würdigt das Projekt der Moderne Stadt GmbH, denn es habe bestehende Nutzungsstrukturen aufgewertet, Impulse für den innerstädtischen Handel gesetzt und mit qualitätvollem, auch gefördertem Wohnraum einen wesentlichen Beitrag zur Wiederbelebung des Stadtteils Köln-Porz geleistet“, wird die Fachjury in einer Mitteilung der Stadt Köln und Moderne Stadt zitiert.
Rückbau von 70er-Jahre-Strukturen revitalisierte Porzer Innenstadt
Weiter heißt es dort, dass das städtebauliche Konzept des Architekturbüros JSWD überzeugt habe: Mit dem Rückbau bestehender Strukturen aus den 1970er-Jahren, dem Bau dreier Wohn- und Geschäftshäuser, der Planung für die Außenanlagen und der attraktiveren Wegeführung sei die „Revitalisierung der Köln-Porzer Innenstadt gelungen“.
Die Freude bei den Beteiligten darüber ist groß. Konstantin Jaspert, Gesellschafter von JSWD-Architekten, zeigt sich erfreut über die Platzierung: „Es ist uns gelungen, die in der Stadtmitte vorgefundene Blockade zu lösen. Neue und bestehende Wegebeziehungen und Sichtachsen werden schlüssig zusammengeführt. Die Differenziertheit der neuen Strukturen schafft ein urbanes und lebenswertes Quartier.“
„Neue Mitte Porz“ gewinnt Preis: Unmut der Anwohner über neue Geschäfte
Laut Baudezernent Markus Greitemann kontte mit der Fertigstellung des Projekts ein wesentlicher Meilenstein des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) Porz-Mitte realisiert werden. Greitemann wird wie folgt zitiert: „Ein Schlüsselprojekt, das inspiriert und Mut macht für zukünftige Maßnahmen“. In der Stadt gibt es viel zu tun.
Andreas Röhrig, Geschäftsführer von Moderne Stadt, lobt besonders die Zusammenarbeit mit der Stadt, die unter anderem dazu beigetragen hätte, „diesen innerstädtischen Impuls zu setzen, von dem auch der Handel in Porz profitieren wird“.
Auf der Straße und in den Sozialen Medien sehen das die Porzerinnen und Porzer anders. Grund für den Unmut sind, wie bereits berichtet, die neuen Geschäfte, die nach der Eröffnung von Rewe in Haus 1, in die Gewerbeflächen der beiden weiteren Häuser einziehen sollen. Rossmann, Smile Optic, eine Apotheke, ein Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen der Telekom und Vodafone geben in den Augen der Bürgerinnen und Bürger nicht den erhofften Aufschwung. Aussagen wie „Schlecht geplant“ oder „Kein Branchenmix“ sind nur zwei von den kritischen Kommentaren.