Die Stadt Köln bekommt die ersten Fördermittel für die Entwicklung der Porzer Innenstadt. 18 Millionen Euro stehen in Aussicht.
Große Summe fließt an den RheinStadt Köln erhält ersten Zuwendungsbescheid für neue Porzer Mitte
Wer etwas renovieren will, muss Geld in die Hand nehmen. Und wenn das Geld nicht in der Portokasse vorhanden ist, besorgt man es sich woanders – auf legalem Wege natürlich. So hat es auch die Stadt Köln gemacht und für die Neugestaltung der Porzer Innenstadt und deren Umfeld Städtebaufördermittel beantragt.
Regierungspräsident Thomas Wilk hat der Stadt Köln nun den ersten Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,1 Millionen Euro übergeben. Das Geld dient zur Umsetzung von ersten Maßnahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Porz-Mitte, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Ziel des ISEKs ist es, die Porzer Mitte „in ihrer Gesamtwahrnehmung attraktiver und nachhaltiger zu gestalten und dadurch auch wirtschaftlich neue Impulse zu setzen“.
Dem vorausgegangen ist ein Beschluss des Stadtrates vor gut einem Jahr. Der umfasst ein Maßnahmenpaket von rund 30 Millionen Euro. 18 Millionen Euro können da aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Lebendige Zentren“ als Städtebaufördermittel fließen.
„Mit der Aushändigung dieses ersten Bewilligungsbescheides wurde die grundsätzliche Anerkennung unseres Maßnahmenpaketes für Porz-Mitte von Land und Bund bestätigt und gibt der Stadt Köln finanzielle Sicherheit für die weiteren Planungs- und Umsetzungsprozesse“, wird Andree Haack, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales der Stadt Köln, in der städtischen Mitteilung zitiert. „Mit den 1,1 Millionen Euro werden wir nun vor Ort mit den Menschen konkrete Projekte umsetzen können.“
So soll im Frühjahr ein Quartiers- und Zentren-Management starten, das für die Bürgerschaft, aber auch für den Einzelhandel in Porz-Mitte, Verfügungsfonds koordiniert und die Menschen zusammenbringt. Mit den bewilligten Mitteln „können die flankierenden Maßnahmen des ISEK bereits Anfang nächsten Jahres starten“, gibt sich die Stadt optimistisch. Geplant ist, ein Büro für Vernetzung und Aktivierung einzurichten, ein Haus-, Hof- und Fassadenprogramm umzusetzen sowie eine prozessbegleitende Evaluation aller Maßnahmen.
Der nächste Förderbescheid ist für Oktober diesen Jahres vorgesehen. Damit soll die Parkanlage an der Glashüttenstraße neugestaltet werden. Die Arbeiten dafür sollen im kommenden Jahr starten. Die Stadt erwartet, dass von den Gesamtkosten von 4,6 Millionen Euro bis zu 84 Prozent Städtebaufördermittel und Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitstehen werden.
Bürgerschaft in Köln-Porz begleitet Entwicklung kritisch
Das ISEK ist Voraussetzung dafür, überhaupt Fördermittel beantragen zu können. Nach Angaben der Stadt dient es dazu, „die Frage, wie die Porzer Mitte als Einkaufs-, Arbeits- und Wohnstandort stabilisiert, revitalisiert und weiterentwickelt werden kann“ zu analysieren und zu beantworten. Das Konzept wurde erstmals im Jahr 2018 erstellt und im Jahr 2022 fortgeschrieben.
Die Entwicklung rund um die Porzer-Mitte wird seitens der Bürgerschaft kritisch begleitet. Es wird Auswahl der Geschäfte kritisiert, die in die drei neuen Häuser eingezogen sind oder noch einziehen werden, wie auch die hohe Flächenversiegelung. Das Bündnis Porz-Mitte, ein Zusammenschluss von rund 300 Bürgerinnen und Bürgern, kritisiert in dem Zusammenhang, dass zu wenig Grün in der Porzer Innenstadt zu einer Überhitzung des Porzer Zentrums führen könne. Auch, dass das Stadtentwicklungsprojekt bereits prämiert worden ist, obwohl beispielsweise die Freiraumgestaltung noch nicht einmal begonnen wurde, stößt auf Unverständnis bei Bürgerinnen und Bürgern.