Die Brücke über die Hauptstraße ist Teil der Aufwertung der Porzer Innenstadt. Die gewünschte Verbreiterung empfiehlt die Verwaltung aber nicht.
Bündnis Porz-Mitte sauerVerwaltung lehnt Brückenverbreiterung über Porzer Hauptstraße ab
Die Fußgängerbrücke über die Hauptstraße in Porz-Mitte soll neu gestaltet werden. Dazu hat die Verwaltung nun eine Beschlussvorlage in die politischen Gremien gegeben. Die Bezirksvertretung Porz berät in ihrer Sitzung am Donnerstag, 5. Dezember, ab 17 Uhr im Matthias-Chlasta-Saal, 3. Etage im Bildungszentrum des Porzer Bezirksrathauses, Friedrich-Ebert-Ufer 64–70, darüber.
Konkret soll sich das Erscheinungsbild der Brücke verändern. Damit soll die Porzer Innenstadt auch optisch besser an das Rheinufer und dem geplanten Porzer Rheinboulevard angebunden werden. Um das zu erreichen, sollen die Pavillons auf der Brücke abgerissen werden. Denn sie bilden laut Verwaltung „eine Engstelle und unterbrechen die Sichtachse zum Rheinufer“.
Auch die dunkle Farbgestaltung und verwinkelte Bauweise der Pavillons sind der Verwaltung ein Dorn im Auge. Dadurch entstehe ein Angstraum, der die Aufenthaltsqualität beeinträchtigt. „Die neu entstehende Freifläche soll ein sinnvolles Konzept für den Fußverkehr erhalten und um eine artenreiche Begrünung und schattige Sitzgelegenheiten ergänzt werden“, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung.
Wirtschaftliche Gründe sprechen gegen die Verbreiterung
Die von der Bezirksvertretung Porz geforderte Verbreiterung der Brücke soll allerdings nicht kommen. Zumindest, wenn es nach der Verwaltung geht. Sie hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Eine Verbreiterung sei aus wirtschaftlichen Gründen „jedoch nicht zur Weiterplanung empfohlen“, so das Fazit der Verwaltung.
Das stößt dem Bündnis Porz-Mitte sauer auf. Auf dessen Instagram-Kanal heißt es, dass die Menschen in Porz und die Politik gleich mit „verarscht“ werde. Von „Gefälligkeitsgutachten“ ist die Rede und, dass die Verwaltung dem Büro „wichtige Daten“ vorenthalten hat. Deswegen würden am Ende zwei von fünf Varianten übrig bleiben. In dem Gutachten wird tatsächlich auf fehlende Daten verwiesen. Dass die bewusst vorenthalten wurden, davon ist keine Rede.
In dem Gutachten wird eine Verbreiterung der Brücke um fünf Meter auch nicht als unmöglich dargestellt. Technisch sei sie möglich, so das Fazit von Doser Kempen Krause Ingenieure GmbH, die mit der Untersuchung beauftragt worden ist. Neben der technischen Machbarkeit wurden auch der finanzielle und personelle Aufwand geprüft.
„Die Kosten der Brückenerweiterung einschließlich der Neugestaltung der Brückenoberfläche belaufen sich entsprechend der Kostenschätzung auf rund 4,3 bis 4,5 Millionen Euro brutto.“ Das sei unverhältnismäßig, findet die Verwaltung. „Zumal die städtebaulichen Ziele, die Sichtachse zu stärken und die Aufenthaltsqualität zu verbessern, durch die neu entstehende Platzfläche auf der Brücke auch ohne die Brückenerweiterung erreicht werden können.“
Auch können für eine Verbreiterung keine Fördergelder beantragt werden, teilt die Verwaltung mit. Voraussetzung für Städtebauförderung seien haushaltsrechtliche Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Diese Voraussetzung sei nicht gegeben, so die Verwaltung.
Ob die Politik dennoch eine Verbreiterung der Brücke bevorzugt, werden die kommenden Beschlüsse in den einzelnen Gremien zeigen.