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Bauvorhaben beschlossenRheinboulevard in Porz wird umgestaltet – was geplant ist

Lesezeit 3 Minuten
Eine Radfahrerin auf der Rheinpromenade

Die Rheinpromenade auf Höhe des Porzer Rathauses wird umgestaltet.

Die BV Porz hat für den Baubeschluss für den Rheinboulevard Porz votiert. Für rund 5,6 Millionen Euro soll sich am Rheinufer einiges ändern.

Die Umgestaltung des Porzer Rheinboulevards nimmt Formen an. Zumindest auf dem Papier. In ihrer jüngsten Sitzung hat die Bezirksvertretung Porz mit ihrem Votum für den Baubeschluss die Umsetzung des Projektes ein Stück näher gebracht.

Mit der Umgestaltung soll der Bereich am Rhein, im Schatten des Bezirksrathauses aufgewertet und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Rund 5,6 Millionen Euro wird das laut Stadtverwaltung kosten. Allerdings sollen Städtebaufördermittel des Bundes und des Landes NRW eingeworben werden. Laut Verwaltung sind rund 4,9 Millionen Euro förderfähig.

Rheinboulevard Porz: Bürger mit Ideen und Wünschen

Die Umgestaltung des Rheinboulevards ist Bestandteil des sogenannten Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Porz-Mitte. Das wurde 2018 erstmalig vom Stadtrat beschlossen und 2022 fortgeschrieben. Im Planungsprozess für die Umgestaltung konnten Bürgerinnen und Bürger Ideen und Wünsche einbringen. Dazu gehört vor allem die Trennung von Fuß- und Radverkehr im Bereich der denkmalgeschützten Kopflinden.

Die Planungen des Architekturbüros Club L94 Landschaftsarchitekten, die von der Stadt für das Projekt beauftragt worden sind, sieht diese Trennung vor. Wie Frank Flor, Geschäftsführer von Club L94, schon zu einem früheren Zeitpunkt ausführte, soll für Radlerinnen und Radler direkt entlang der Böschung künftig ein auf vier Meter verbreiteter Radweg entstehen. Fußgängerinnen und Fußgänger sollen künftig im Bereich der Allee direkt am Rhein entlang gehen können.

Auch wenn diese Planung eine Trennung von Fuß- und Radverkehr vorsieht, kommt sie nicht bei jedem an. Klaus Schäfer vom Bündnis Porz-Mitte hatte diese Planungen als Murks bezeichnet. Ein breiterer Radweg lade dazu ein, schneller zu fahren. Auch kann er sich schwer vorstellen, dass sich künftig die Menschen daran halten werden, dass Rad- und Fußverkehr getrennte Wege gehen.

Barrierefreiheit, Spiel und Sport am Rheinboulevard Porz

Den bei Öffentlichkeitsbeteiligungen eingebrachte Vorschlag, den Radverkehr im Bereich der Lindenallee über das höher gelegene Friedrich-Ebert-Ufer zu führen, wurde seitens des Planungsbüros eine Absage erteilt. Das hätte nicht nur höhere Kosten zufolge, sondern müsste viel aufwändiger geplant werden, hieß es von Club L94. Für entsprechende Rampen, die eingebaut werden müssten, müsste massiv in die Böschung eingegriffen werden.

Weitere Themen, die im Zuge der Umgestaltung angepackt werden sollen, sind unter anderem Spiel- und Sportgeräte am Rheinboulevard. Geplant sind nun innerhalb des Baumhains jeweils fünf Spiel- und Fitnessgeräte für verschiedene Altersgruppen. Diese sind aus Metall und besitzen nur ein Fundament, um den Eingriff in den Wurzelbereich der Linden möglichst gering zu halten. Alle Geräte sind ohne Fallschutz aufstellbar „und sind im Fall einer Überschwemmung demontierbar beziehungsweise können überstaut werden“, heißt es seitens der Verwaltung.

Dem Thema Barrierefreiheit soll unter anderem mit Kontraststreifen auf den Stufenvorderkanten der Treppenanlage und einem mittigen Handlauf Rechnung getragen werden. Auch soll es einen neuen barrierefreien Weg und ein entsprechendes Leitsystem geben. Um den Rheinboulevard künftig attraktiver zu gestalten, soll es temporäre Gastronomieangebote geben. Das können zum Beispiel sogenannte Foodtrucks sein.

Nicht umgesetzt werden kann der Wunsch nach Toiletten direkt vor Ort. „Eine Installation einer Toilettenanlage aufgrund des Hochwasserschutzes im Planungsgebiet des Rheinboulevard Porz wird als nicht realistisch eingeschätzt“, heißt es seitens der Verwaltung. Allerdings wird versucht, öffentliche Toiletten an einer hochwassergeschützten Stelle im nahen Umfeld zu realisieren.

Bis die Umgestaltung auch sichtbar Form annimmt, wird allerdings noch etwas Zeit ins Land gehen. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ist die Umsetzung für 2026/2027 geplant.