Wegen der Regenfälle am Oberrhein und an der Mosel müssen auch die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) Maßnahmen ergreifen.
Kölner Rheinboulevard wird nassHochwasser am Rhein steigt schnell – Hubtor wird geschlossen
Die extrem heftigen Regenfälle am Freitag und in der Nacht zu Samstag im Saarland, aber auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wirken sich auf den Pegel des Rheins in Köln aus. So dramatisch wie in Teilen des Saarlandes, wo es zu Erdrutschen und Überflutungen kam, wird es in Köln nicht werden. Die zunächst vorausgesagten Starkregenfälle gab es hier nicht.
Jedoch steigt der Rheinpegel schnell, bedingt durch die Niederschläge am Oberrhein und an der Mosel, die die Pegel dort bereits haben ansteigen lassen. Die aktuellen Pegel lassen sich bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (Elwis) des Bundes abfragen.
Auch wird erwartet, dass der Wasserstand der Rhein-Zuläufe Lahn und Sieg, deren Pegel am Samstagmorgen noch sank, wieder ansteigt.
Wie Birgit Konopatzki von den Steb am Samstag erklärt, sei man dort selber etwas überrascht worden von der Dynamik der Lage. Um 14 Uhr fand eine interne Beratung zu den weiteren Maßnahmen, die in Köln getroffen werden müssen, statt.
Es werde zum einen das sogenannte Schieberprogramm aufgefahren. Dabei werden Schieber geschlossen, um zu verhindern, dass weiteres Wasser in die Kanalisation gelangt. Zum anderen werden Hochwasserpumpwerke in Betrieb genommen, um die Kanalisation weiter zu entlasten.
Rheinpegel am Sonntagabend könnte über 7 Meter steigen
Klar ist: Der Rheinpegel in Köln steigt schnell. Um 11 Uhr lag er am Samstagmorgen bei 3,92 Meter, um 14.45 Uhr bereits bei 4,28 Meter. Ein Höchststand wird für Montagmorgen prognostiziert. Hier könnte die Marke von 7,10 Metern überschritten werden, so Konopatzki. Sie verweist aber auch darauf, dass sich die Lage schnell ändern und mit Schwankungen von 20cm gerechnet werden kann. Den aktuellen Pegel für Köln, können Sie auch auf der Website der StEB einsehen.
In jedem Fall werden erste Maßnahmen ergriffen: Die Fuß- und Radwege am Rheinufer werden durch die Stadt gesperrt werden, ebenso der Parkplatz an der Bastei. Da auch der Rheinboulevard in Deutz vermutlich überspült wird, gibt es auch hier keinen Zugang mehr.
Besonders vom Hochwasser betroffen ist immer Rodenkirchen im Kölner Süden. Das große Hubtor in der Kirchstraße wird hochgefahren werden, so Konopatzki. Dies geschieht ab einem Pegel von 6,80 Meter. Auch müssen an manchen Häusern in Rodenkirchen Türen und Fenster hochwassersicher versperrt werden.
Ob auf Kölner Stadtgebiet auch mobile Hochwasser-Elemente errichtet werden, werde sich im Laufe des Samstagsnachmittags entscheiden.