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Gartenarbeit, Tanzen, wenig AlkoholKölnerin feiert 100. Geburtstag und gibt Tipps

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Elisabeth Rothkegel an ihrem 100. Geburtstag.

Elisabeth Rothkegel an ihrem 100. Geburtstag

Elisabeth Rothkegel fuhr noch bis ins 90. Lebensjahr Auto.

Ein Geheimrezept für ein hohes Alter hat auch Elisabeth Rothkegel nicht parat. Aber eins stellt sie klar: „Ich habe immer gewusst, wann ich aufhören muss mit Trinken.“ Zu viel Alkohol, um lustig zu sein, das sei nie ihr Ding gewesen. Dafür umso mehr das Tanzen in jungen Jahren, das Reisen und auch die Mode.

Sie war immer fürsorglich, eine liebe Oma
Sabine Neupert, Enkelin

Am Donnerstag gönnte sich die Bewohnerin des Altenzentrums Porz-Urbach dann doch ein Gläschen Sekt. Schließlich galt es, ihren 100. Geburtstag zu feiern. Dazu gab es viele Blumen, eine Geburtstagstorte und die Glückwünsche von Bürgermeisterin Brigitta von Bülow. „Sie war immer fürsorglich, eine liebe Oma“, sagt Enkelin Sabine Neupert, die aus Wiesbaden gekommen war.

Elisabeth Rothkegel mit etwa 18 Jahren auf dem Sofa in ihrem Tanzstundenkleid.

Elisabeth Rothkegel mit etwa 18 Jahren in ihrem Tanzstundenkleid.

Rothkegels Schwiegertochter Waltraud Rothkegel kennt noch ein paar weitere Gewohnheiten, die der Jubilarin möglicherweise zu diesem besonderen Ehrentag verholfen haben könnten. So habe sie noch bis vor wenigen Jahren ihren großen Garten selbst bewirtschaftet und deshalb viel an der frischen Luft gearbeitet.

„Sie hat nie eine Operation gehabt“

Auffällig sei auch, dass ihre Schwiegermutter ihre Mahlzeiten stets zu festen Uhrzeiten eingenommen habe. Schwere Krankheiten und viele Medikamente seien ihr immer erspart geblieben: „Sie hat auch noch nie eine Operation gehabt.“ Unterm Strich sei es ein Leben ohne viel Stress und Sorgen gewesen: „Sie war immer sehr zufrieden, es fehlte ihr an nichts.“ Das bestätigt auch die Hundertjährige selbst: „Ich habe immer normal gelebt.“

Elisabeth Rothkegel mit ca. 19 Jahren.

Elisabeth Rothkegel mit ca. 19 Jahren

Geboren wurde Elisabeth Rothkegel in Schafstädt bei Halle, wo sie in Kriegszeiten zunächst in einem Rüstungsbetrieb für Flugzeuge arbeitete. Hier lernte sie auch ihren späteren Mann Heinrich kennen, der als Soldat vor Ort war. „Er musste warten, bis der Zug fuhr und ich auch“, erinnert sich Rothkegel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte das Paar nach Köln um, wo beide zunächst bei Heinrichs Eltern in Nippes einzogen. Es folgte ein eigenes Haus in Porz-Lind. Berufstätig war Elisabeth Rothkegel in Köln nicht mehr, sie kümmerte sich um Haushalt und Familie und fuhr noch bis zu ihrem 90. Lebensjahr Auto.

Sowohl ihr Sohn als auch ihr Mann sind mittlerweile verstorben. Nach einem Sturz konnte sich die zweifache Großmutter und vierfache Uroma nicht mehr um Haus und Garten kümmern, seit 2022 lebt sie nun im Altenzentrum. Dort soll am kommenden Wochenende der 100. groß gefeiert werden.