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„Musical ist eine Herausforderung“100 Schüler und Lehrer bringen „Tanz der Vampire“ auf die Bühne

Lesezeit 4 Minuten
Nikita Buchholz spielt in dem Musical "Tanz der Vampire" Professor Abronsius.

Nikita Buchholz spielt in dem Musical 'Tanz der Vampire' Professor Abronsius.

Die Porzer Max-Planck-Realschule beeindruckt immer wieder mit aufwändigen Musical-Produktionen. Jetzt wird „Tanz der Vampire“ auf die Bühne gebracht.

Darwin Farjad ist genervt. Die Perücke auf seinem Kopf will einfach nicht halten. Sascha Klein und Silke Cremer betätigen sich als Maskenbildner. Doch als Darwin die Stufen vom Ende des Porzer Rathaussaals bis zur Bühne hinuntergeht, rutscht die Perücke schon wieder. „Dann ohne“, sagt Sascha Klein.

Er ist seit 2010 Lehrer an der Max-Planck-Realschule in Porz und leitet die Musical AG. Die wurde 2011 gegründet. 2013 gab es bereits die erste Vorstellung: „Deutschland sucht das Super-Musical“ fand in der Turnhalle der Schule statt. Als die saniert werden musste, hat sich die Schulleitung an den damaligen Bürgeramtsleiter Norbert Becker gewandt. Der Rathaussaal diente dann eigentlich als Ausweichquartier. Nach der Aufführung zeigte sich Norbert Becker so begeistert, dass seitdem Stücke wie „Mamma Mia“ oder „Grease“ ebenfalls dort gespielt wurden.

„Tanz der Vampire“ ist musikalisch eine Herausforderung

Für dieses Jahr hat sich Klein zusammen mit seinen Kolleginnen Silke Cremer und Anna Schmorleiz für „Tanz der Vampire“ entschieden. Bei der Auswahl des Musicals achten sie darauf, dass das Stück auch umsetzbar ist. „Inhaltlich, musikalisch, aber auch das Bühnenbild muss passen“, sagt Cremer.

Bei den Proben darf auch gelacht werden: Silke Cremer, Anna Schmorleiz und Christine Ronge (v.l.). Im HIntergrund Sascha Klein.

Bei den Proben darf auch gelacht werden: Silke Cremer, Anna Schmorleiz und Christine Ronge (v.l.). Im HIntergrund Sascha Klein.

Das trifft bei „Tanz der Vampire“ zu. Auch wenn das Musical eine Herausforderung ist. Nicht nur wegen der Unmengen an Kostümen, Kreuze, Grabsteine, Knoblauchketten und auch Badewannen, sondern vor allem musikalisch. „Es ist ein durchkomponiertes Musical.“ Das heißt, die Musik läuft komplett durch. Auch die Spielszenen werden auf die Musik gesprochen. Da muss das Timing stimmen.

Musik wird zu 90 Prozent neu produziert

Mit dem ist Klein bei den Proben im Rathaussaal nicht zufrieden. „Ihr müsst früher hier an der Bühne sein“, sagt er zu einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern. Seine Kollegin Christine Ronge mahnt: „Ihr müsst die Kapuzen aufziehen.“ Und: „Bauchfrei geht gar nicht.“ Bei einer anderen Szene geht der Vorhang zu früh auf. „Meine Schuld“, ruft Klein. Er hat zu früh das Zeichen gegeben. Doch nach und nach klappen die Abläufe immer besser. Und die Gesangseinlagen der Jugendlichen machen jetzt schon Eindruck.

Das hat auch damit zu tun, weil die Musik für die Musicals der Max-Planck-Realschule zu 90 Prozent neu produziert werden. „Die Musik im Original ist meist einen halben Ton zu hoch, das können die Schüler nicht singen“, klärt Sascha Klein auf. Wie sollen sie auch ohne Gesangsausbildung. Deswegen wählt Klein diesen Weg. Das macht sich bezahlt: „Für mich das Schöne, wenn die Leute sagen, man vergisst, dass man in einer Schulaufführung sitzt.“

Rund 100 Schülerinnen und Schüler sind an der Produktion beteiligt.

Insgesamt sind es rund 50 Darstellerinnen und Darsteller, die auf der Bühne singen und tanzen. Hinzukommen noch 25 Chorkinder. Bühnenbild, Kostüme und Technik kommen noch hinzu. Am Ende sind es rund 100 Schülerinnen und Schüler sowie sieben Lehrer, die an dem Musical beteiligt sind.

Von allen werde viel Engagement abverlangt, sagt Sascha Klein. Jeder investiere ein gehöriges Stück Freizeit. „Mit normaler Unterrichtszeit hat das bei Weitem nichts mehr zu tun.“ Besonders für die Zehntklässler sei das eine Herausforderung, schließlich haben sie das alles in ihrem letzten Schuljahr auch mit den Abschlussprüfungen unter einen Hut bekommen.

Deswegen sei es auch wichtig, die Schülerinnen und Schüler nicht zu überfordern, sagt Lehrerin Cremer. Ihr Kollege Klein pflichtet ihr bei: „Einerseits müssen wir etwas Druck machen, damit alles läuft, andererseits, darf der Druck nicht zu groß werden.“

Finanzielle Unterstützung ist ein „unbeschreiblicher Segen“.

Genauso wie die Kosten. Denn so eine Musical-Produktion kann schon ins Geld gehen. Deswegen freut sich AG über Unterstützung. Die bekommt sie regelmäßig von „Ein Herz lacht“, dem Lions-Club und dem Bürgerverein Porz-Mitte. Letzterer findet immer wieder neue Spender. Wie das Lokal „Haus Knott“, das ein paar hundert Euro locker gemacht hat.

Ein „unbeschreiblicher Segen“, sagt Sascha Klein. Dadurch könne auch mal ein Eimer Farbe mehr fürs Bühnenbild oder ein Umhang für einen Vampir oder ein kaputtes Mikro ausgetauscht werden. Das alles helfe, damit die Schülerinnen und Schüler ein Musical auf die Bühne bringen können, das nicht nur sie, sondern auch die Besucherinnen und Besucher nicht vergessen werden.

Wer bei „Tanz der Vampire“ dabei sein will, kann dies im Porzer Rathaussaal, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70, am Mittwoch und Donnerstag, 12. und 13. Juni, jeweils um 19 Uhr sowie Freitag, 14. Juni, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, allerdings müssen Eintrittskarten über das Sekretariat reserviert werden. Das ist möglich unter der Rufnummer 022 03/892 09 20.

max-planck-realschule-koeln.de