Neuer Vorstand, neue Herausforderungen: Laura Henke folgt auf Uwe Seibel und setzt Klimaneutralität als Ziel für die Gewog.
Neuer VorstandUwe Seibel hat mit der Gewog in Porz allein 700 Wohnungen neu gebaut
Genossenschaftlicher Wohnungsbau, bei dem eine große Zahl von Menschen über die gemeinschaftliche Finanzierung Wohnraum schaffen, hat Uwe Seibel in seiner beruflichen Laufbahn begeistert. Bei der Porzer Wohnungsbaugenossenschaft Gewog war er 27 Jahre lang als Geschäftsführender Vorstand tätig und hat durch sein Engagement dazu beigetragen, dass Porz in Sachen Wohnungsneubau besser aufgestellt ist als die meisten anderen Kölner Stadtbezirke.
Der Wohnungsbestand der allein in Porz tätigen Genossenschaft wurde seit seinem Eintritt 1989 beträchtlich erweitert, Altimmobilien aus dem Bestand mit sogenannten Kasernenausweichwohnungen wurden abgebrochen und durch zeitgemäße Neubauten ersetzt. Insgesamt 700 Wohnungen entstanden neu, unter anderem im Germania-Carree und in der Porzer Physikersiedlung. Seit dem Jahr 2000 wurden zudem viele in die Jahre gekommenen Altimmobilien vor allem energetisch aufgewertet. Die zuvor mit Suprawall-Fassadenplatten verkleideten Häuser wurden durch die Modernisierung besser gedämmt und auch optisch aufgewertet.
Laura Henke folgt auf Uwe Seibel
Die Genossenschaft hat ihren Vorstand jetzt mit Dank für seine weitsichtige Arbeit in den Ruhestand verabschiedet. Nicht nur baulich ist in seiner Aegide sehr viel geschaffen worden, Seibel hat sich auch für das soziale Miteinander in Gewog-Siedlungen eingesetzt. So entstanden Mietertreffs und Angebote zur Sozialberatung, es wurden Wildblumenwiesen angelegt und viel Grün in die Siedlungen gebracht. Die Mieter, die zugleich Anteilseigner sind, schätzen das Wohnangebot, die Fluktuation liegt bei unter sechs Prozent.
Amtsnachfolgerin ist Laura Henke, die seit April in der Porzer Genossenschaft tätig ist und von ihrem Vorgänger zwei Monate lang mit dem Aufgabenfeld vertraut gemacht wurde. Henke hat Vorstandserfahrung aus ihrer Arbeit in einer Leichlinger Wohnungsbaugenossenschaft.
Sie sieht es an der Spitze der mehr als 3500 Mitglieder starken Genossenschaft als eine große Herausforderung an, die Klimaziele zu erreichen. Nur in Maßen habe die Genossenschaft wie auch andere Wohnungsbesitzer es schließlich in der Hand, bis 2035 Klimaneutralität für den Gebäudebestand herzustellen, wie es die Stadt anstrebt. Denn trotz der kostenaufwändigen Modernisierung müssten Wohnungen bezahlbar bleiben, auch für Mitglieder mit geringeren Einkommen, benennt sie den Zielkonflikt.
Die Gewog-Neubauplanungen gehen nach Abschluss der Bebauung in der Physikersiedlung mit 270 Wohnungen in eine neue Phase. Als Nächstes folgt nach Laura Henkes Worten ein Projekt in der Stettiner Straße, wo 31 barrierefreie Wohnungen entstehen.