Porzer DreigestirnKölner Trio besiegelt Regentschaft für kommende Session
Köln-Eil – Es war ein bisschen wie auf dem Standesamt: Die Unterschriften auf der Urkunde waren kaum trocken, schon reihten sich die Gratulanten in eine Schlange. Mit dem Unterschied, dass sie nicht wie bei einem Brautpaar zwei Menschen, sondern gleich drei auf dem Innenhof des Umweltbildungszentrums Gut Leidenhausen beglückwünschen konnten.
Und die werden die Porzerinnen und Porzer in der kommenden Session – so hoffen alle – häufiger zu Gesicht bekommen. Denn mit ihrer Unterschrift haben Markus Lüsgen, Johanna Langel und André Urban ihre närrische Regentschaft für die kommende Session besiegelt.
Die drei waren die große Überraschung auf dem Sommerfest ihrer Heimatgesellschaft KG Fidele Grön-Wieße Rezag. Nach dem Auftritt von Sänger Torben Klein, schmiss DJ Marvin nicht nur die Musik, sondern auch die Nebelmaschine an. Stephan Demmer, Präsident des Festausschusses Porzer Karneval (FAS), enterte den Karnevalswagen der Rezag im Innenhof von Gut Leidenhausen. Doch so ganz alleine wollte der FAS-Präsident da oben nicht stehen. Er brauche noch ein paar Personen an seiner Seite, sagt er durchs Mikro. Nacheinander betraten der designierte Prinz Markus II, Markus Lüsgen, die künftige Jungfrau Johanna Langel und Bauer André Urban die „Bühne“. „Ihr drei befindet euch in den Startlöchern“, sagte Demmer. Mit Siebenmeilenstiefeln an den Füßen seien die drei schon unterwegs in eine neue Session. Und die entrollten dann auch ein Banner, auf dem für alle gut sichtbar vor Augen geführt wurde, dass unter dem Sessionsmotto „Mir sin jeckifiziert“ das designierte Trifolium die Farben der Gesellschaft nach außen vertritt.
„Hallo mein Prinz"
Wie das zustande gekommen war, berichtete dann der designierte Prinz Markus II.: „Vor fünf sechs Wochen rief mich der Walter an und begrüßte mich mit den Worten: Hallo, mein Prinz.“ Markus Lüsgen, der sich auch um die Finanzen der KG kümmert, war aber gerade sehr beschäftigt, seine Antwort: „Walter, ich habe jetzt keine Zeit für so einen Blödsinn.“ Danach legte Lüsgen auf. KG-Präsident Walter Reinarz tippte umgehend auf Wahlwiederholung und bekam dann seinen künftigen Prinzen an die Strippe. Er wiederum informierte den designierten Bauern. Und André Urban erzählte, dass er erst einmal sprachlos gewesen sei.
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Auch Johanna Langel war zunächst perplex: „Aber jetzt stehe ich hier oben mit meinen Zweien.“ Zusammen folgen sie dem Plüsch-Dreigestirn, dass in der Corona-Session das Brauchtum in Porz hochgehalten hat. In diesen Ganzkörperanzügen waren allerdings auch schon die grün-weißen Farben vertreten. Oft waren Mitglieder der Rezag-Girls in die Rollen von Prinz, Bauer und Jungfrau geschlüpft. Nun stellen die Rezag aber auch offiziell das Porzer Dreigestirn für die kommende Session.
Ein stückweit Normalität dank des Festes
Das Sommerfest samt Vorstellung des Dreigestirns sollte ein stückweit Normalität und Spaß in Vereinsleben bringen. Denn die vergangenen Wochen waren anstrengend. So blickte die Rezag auf Gut Leidenhausen auch auf ihre Hilfsaktion zurück, bei der die Husaren der Gesellschaft mit viel Muskelkraft und schwerem Gerät in Regionen der Flutkatastrophe mit anpackte und Menschen half, die Hab und Gut und mehr verloren haben. Das Damenkomitee sammelte rund 1000 Euro und überbrachte dies einer Familie mit zwei kleinen Kindern in Heppingen, die ihr Haus verloren hatten. Außerdem veranstaltete die Rezag zusammen mit der KG 1.
2.222.222 Euro für Flutopfer gesammelt
Straßenbahnsitzung ein großes Golfturnier am Clostermannshof und sammelte Spenden für die Flutopfer in Erftstadt. Dort kamen allein schon 14.000 Euro zusammen. Der Senat steuerte noch etwas dabei, die Kinder des Kindertanzkorps spendeten ihr Taschengeld, der Rat der KG und die Fidelen Mütter sammelten bei ihren Mitgliedern weiteren Spenden. Zum Schluss stand die Summe von 2.222.222 Euro fest, die dem Bürgermeister von Erftstadt, Franz Holtz, auf dem Fest überreicht werden konnte.
Der Präsident der Gesellschaft, Walter Reinarz, zeigte sich begeistert von der Solidarität der Rezag-Familie. „Ich bin überwältigt, auf welch unterschiedliche Art und Weise unsere Karnevalsgesellschaft den Flutopfern geholfen hat. Ob durch eine sehr große Spende, durch die gezielte Hilfe für eine einzelne Familie oder aber durch das beherzte Anpacken der Husaren in Erftstadt konnten wir dazu beitragen, dass die Not, der durch das Hochwasser schwer getroffenen Menschen etwas gelindert werden konnte. Dafür bedanke ich mich bei allen Mitgliedern.“