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100 Jahre Wasser- und BodenverbandEinmal aus 36 Metern Höhe auf die Wahner Kläranlage schauen

Lesezeit 3 Minuten
Das Klärwerk Wahn öffnet am 14. September 2024 von 10 bis 13 Uhr seine Pforten für Interessierte.

Das Klärwerk Wahn öffnet am 14. September von 10 bis 13 Uhr seine Pforten für Interessierte.

Mit einem Tag der offenen Tür am Klärwerk Wahn feiert der Wasser- und Bodenverband Wahn am Samstag, 14. September, sein 100-jähriges Bestehen.

Der Wasser- und Bodenverband Wahn, kurz WBV, feiert sein 100-jähriges Bestehen. Aufgabe des Verbandes ist laut seiner Satzung, „Schmutz- und Niederschlagswasser aus den Einzugsgebieten zu übernehmen, zu klären, abzuleiten und den Klärschlamm und sonstige Rückstände schadlos zu entsorgen“. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, unterhält der WBV die Kläranlage Wahn.

Gegründet wurde der WBV Wahn im Jahr 1924 von der Gemeinde Wahn, der Spich-Linder Bruchgenossenschaft, der Deutschen Sprengstoff AG und der Gemeinde Heumar als „Wassergenossenschaft Wahn“. Ziel war der Bau einer sogenannten Vorflut für die Bäche Butzbach, Scheuerbach und Asselbach sowie für den Linder Bruch und das Oberflächenwasser der Wahner Heide.

Bächer versickerten und erhöhten Grundwasserspiegel

Keiner dieser Bäche hatte damals eine Verbindung zum Rhein. Sie versickerten im Lauf ihrer Fließstrecke bis in die Senken der Stadtteile Urbach und Elsdorf. Sie erhöhten damit den Grundwasserspiegel ebenso wie das Bruchwasser und das Oberflächenwasser der Wahner Heide. Die Folge waren Überschwemmungen durch den steigenden Grundwasserspiegel.

Um dies zu verhindern, wurde 1925/26 der Rheinkanal I gebaut. Durch ihn wurden die Grundwasserverhältnisse in der Wahner Heide verbessert. Auch sollte damit der Versumpfung des Gebietes zwischen den Ortsteilen Troisdorf-Spich und Urbach/Elsdorf entgegengewirkt werden.

Kläranlage wurde 1957 errichtet

Mit den Jahren sind die heutigen Stadtteile Wahn und Wahnheide gewachsen. Auch die Liegenschaften des Bundes in Spich, Altenrath und Wahnheide vergrößerten sich. Die Folge: Die Gewässerverschmutzung nahm zu. Aus diesem Grund wurde die Kläranlage Wahn gebaut. 1957 wurde sie errichtet, um häusliches Abwasser und Schmutzwasser aus Industrieanlagen zu reinigen. Ausgelegt war die Reinigungsleistung der Anlage für 42.000 Einwohner.

Von 1976 bis 1981 wurde die mechanische Kläranlage erweitert. Eine vollbiologische Kläranlage mit Schlammbehandlung und Schlammentwässerung wurde errichtet. Aufgrund der weitergehenden Abwasserreinigung und der neuen rechtlichen Anforderungen wurde in den Jahren 1989 bis 1992 die Kläranlage für eine weitergehende Stickstoff- und Phosphatentfernung ausgebaut.

Wahner Kläranlage säubert Abwässer von 70.000 Einwohnern

2004 wurde die Betriebsführung der Anlage an die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) Köln übertragen. 2010 startete ein Großprojekt, um die elektro- und maschinentechnischen Anlagen zu erneuern. Neun Jahre lang sollte das Projekt dauern. Heute reinigt die Kläranlage Wahn die Abwässer von rund 70.000 Einwohnern sowie von Gewerbe- und Industriebetrieben. Mitglieder des WBV Wahn sind die Stadtentwässerungsbetriebe Köln und der Abwasserbetrieb Troisdorf.

Um das 100-jährige Bestehen zu feiern, gibt es am Samstag, 14. September, einen Tag der offenen Tür. Von 10 bis 13 Uhr können Interessierte einen Blick hinter die Kulissen des Klärwerks an der Poststraße 250 werfen und die Stationen der Abwasserreinigung erleben.

Auf dem Programm stehen am Veranstaltungstag unter anderem Führungen durch die Kläranlage und der Blick von oben von einem 36 Meter hohen Hubsteiger. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung zur Besichtigung der Kläranlage ist nicht erforderlich.