Am Stützpunkt Köln-Wahn haben Löcher im Zaun die Polizei auf den Plan gerufen. Im Sommer hatte es bereits Wirbel um die Kaserne gegeben.
Nach Sabotage-VerdachtErneut Löcher im Zaun an Kaserne in Köln-Wahn entdeckt – Polizei ermittelt
An der Bundeswehr-Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn sind erneut mehrere Löcher im Zaun entdeckt worden. Die Polizei habe dazu Ermittlungen aufgenommen, bestätigten ein Sprecher der Polizei sowie ein Sprecher der Bundeswehr.
Die Löcher waren nach Auskunft der Polizei am Montagabend aufgefallen, die Bundeswehr schaltete die Ermittler ein. Nähere Auskünfte auch zur Frage, ob die Entdeckung besondere Vorkehrungen nach sich gezogen habe, wurden zunächst nicht gemacht. Der „Bonner General-Anzeiger“ hatte zuvor berichtet.
Kaserne in Köln-Wahn: Löcher im Zaun am Montag festgestellt
Schon im August dieses Jahres war eine Beschädigung am Zaun festgestellt worden. Weil zunächst Sabotage an der Trinkwasseranlage befürchtet worden war, sorgte das für große Aufregung. Damals hatte außerdem ein technischer Alarm an einer Trinkwasseranlage angeschlagen. Schnelltests des Wassers hatten abweichende Werte bestätigt. Die Bundeswehrkaserne war vorübergehend gesperrt worden. Später gab die Bundeswehr allerdings Entwarnung, es seien keine Verunreinigungen festgestellt worden.
Kurz darauf hatte es auch bei der Nato-Kaserne in Geilenkirchen einen kurzzeitigen Sabotage-Verdacht gegeben. Zuvor hatte ein Mann versucht, widerrechtlich auf das Gelände des Stützpunktes zu gelangen. Die Kaserne war deshalb zunächst abgeriegelt worden. Der Verdacht erhärtete sich jedoch auch in diesem Fall nicht.
Sabotage könnte Teil der hybriden Kriegsführung Russlands sein
Immer wieder gibt es in den letzten Monaten entsprechende Verdachtsmomente gegeben. Experten sprechen oftmals von einer „hybriden Kriegsführung“ durch Russland gegen den Westen, die auch Sabotage umfassen könne. Derartige Aktionen lägen „im Interesse Russlands“ hatte etwa der Kölner Experte für internationale Politik Thomas Jäger im Sommer nach den mutmaßlichen Einbrüchen in Bundeswehr-Kasernen gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt.
Zuletzt hatte es derartige Überlegungen nach dem Absturz einer DHL-Frachtmaschine zu Wochenbeginn in Litauen gegeben. Auch in diesem Fall laufen die Ermittlungen. Zuvor war im Sommer ein Brandsatz im DHL-Logistikzentrum in Leipzig festgestellt worden, bei dem russische Geheimdienste als Drahtzieher vermutet wurden. Die nun abgestürzte Maschine hatten ihren Flug in Leipzig begonnen. (das/dpa)