Über 20.000 Menschen haben vor dem Düsseldorfer Landtag demonstriert. Mit dabei die Kita Hüppekästchen aus Wahnheide. Ihr Ziel: Auf die prekäre finanzielle Situation aufmerksam machen.
Lautstarker Protest aus PorzKita steht das Wasser bis zum Hals – Personalnot und Geldsorgen
Nach der Feier kommt der Kater – im Juni dieses Jahres stand noch das 50-jährige Bestehen der Kita Hüppekästchen auf dem Plan, nun war es eine Demo vor dem Düsseldorfer Landtag. Zu der hatten Wohlfahrtsverbände aufgerufen und mehr als 20 000 Menschen waren gekommen. Es ging um die Lage im Offenen Ganztag, der Pflege und auch in Kitas. Und die sieht alles andere als rosig aus. Auch bei der Kita in Wahnheide. „Viele Kitas in Köln stehen vor der Insolvenz oder sind, wie wir, stark finanziell getroffen von der Tariferhöhung im öffentlichen Dienst“, so Jessica Schütz, Vorsitzende der Elterninitiative, die die Kita am Planitzweg betreibt.
Kita Hüppekästchen in Wahnheide: Eltern wollen Kita behalten
Freie Träger seien in der Zwickmühle: „Wir sind nicht verpflichtet, die Tariferhöhung für die Erzieherinnen und Erzieher mitzugehen“, so Schütz. Tun sie es nicht, können Fachkräfte nicht gehalten werden. Wechseln sie dann zu einem anderen Träger mit einer besseren Gehaltsperspektive, könne man es ihnen nicht verdenken, sagt die stellvertretende Vorsitzende der Elterninitiative, Jana Lucht. Das will die Elterninitiative natürlich nicht.
„Unser Personal ist das Herzstück der Kita“, sagt Lucht. Das Personal soll entsprechend wertgeschätzt werden. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Geld. Doch gerade das ist knapp, sehr knapp. Grund sind unter anderem gestiegene Energiekosten, erhöhte Preise beim Essen und Ausgaben für Brandschutz oder auch die Beseitigung von Schäden am Außengelände, die nicht ewig vorhergeschoben werden können. In Zeiten von Corona konnten so einige Sachen vorerst nicht durchgeführt werden.
Rücklagen können kaum gebildet werden
Das Problem: Zwar gibt es eine Förderung durch die Stadt, doch das Geld, was nicht ausgegeben werden konnte, etwa weil Handwerker fehlten, muss zurückgezahlt werden. Rücklagen können nur geringfügig gebildet werden. Und die Probleme spitzen sich zu. Seit einer Woche gibt es eine Erziehungskraft weniger. Die fehlt, wenn etwa durch Krankheit weiteres Personal ausfällt. Dann müssen Betreuungszeiten weiter gekürzt werden. Bisher habe das Land NRW, aber auch die Kommunen gerade die freien Träger alleine gelassen — also auch die Kita Hüppekästchen, so Schütz.
„Wir stehen im Regen, mit dem Wasser bis zum Hals und müssen von Monat zu Monat schauen, wie massiv und hoch ein Defizit ausfallen könnte.“ Die Elterninitiative um ihren ehrenamtlichen Vorstand hofft, dass gemachte Zusagen, die Kitas zu unterstützen, auch mehr sind als Worthülsen. „Die Frage ist auch, in welchem Umfang werden die Einrichtungen unterstützt“, sagt Jana Lucht. Sie wie auch die anderen Eltern hoffen, dass die Kita Hüppekästchen noch viele weitere Jahre auf dem Buckel bekommt. Die Marienkäfer und die Füchse, wie sich die rund 40 Kinder der beiden Gruppen nennen, hoffen mit.